Corona-Krise
Corona-Krise
Bert Ehgartner | 12.04.2023 | 7 Minuten

Solidarisch in den Abgrund

FREIHEIT – Es war einmal eine Zeit, da war man hierzulande, im sogenannten „freien Westen“, stolz auf Meinungsfreiheit und freie Presse. Das wichtigste Gebot dabei, man müsse auch die andere Seite hören. Und jetzt? Jetzt ist alles anders. Jede andere Meinung wird sofort als Verschwörungstheorie diffamiert.

– Heini Staudinger, Auszug aus dem Prolog von Album Nr. 95

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Zeiten der Corona-Pandemie sind Zeiten der schlechten Nachrichten.
Im Stakkato berichten die Medien über das Risiko von Krankheit und Tod.
Seit Monaten werden wir in vielen Lebensbereichen in unseren Rechten,
in unserer Freiheit, in unseren Tätigkeiten eingeschränkt. Und die Regeln ändern sich ständig. Wenn eine Maßnahme nichts nützt, wird sie nicht
in Frage gestellt, sondern verstärkt oder verlängert. Und überall wird an unsere Solidarität appelliert.

Nun stellen ExpertInnen sogar das seit dem Frühjahr gebetsmühlenartig wiederholte Mantra, dass uns die Impfung – und nur die Impfung – aus der Misere befreien wird, in Frage. Denn offenbar sorgen virale Mutationen dafür, dass manche Impfungen nun deutlich schlechter oder gar nicht mehr wirken. Die Virologin und Merkel-Beraterin Melanie Brinkmann erklärte dazu in bester apokalyptischer Bildersprache, dass uns die Mutanten nun überrennen, weil „die Viren einen Raketenantrieb bekommen haben“. Und mittlerweile sind sogar die Mutanten mutiert, wie uns verzweifelte Berichte berichten. Was immer das bedeuten mag.
Viele Menschen hören bei all dem schon gar nicht mehr zu.

Die wahre Quelle der Fake News

Eine Umfrage unter 3.606 Personen – organisiert vom Psychologen, Manuel Schabus von der Universität Salzburg – ergab, dass die Hauptsorge der Bevölkerung längst nicht mehr die Corona-Infektion ist, sondern das, was die Maßnahmen angerichtet haben. Viele haben existenzielle Ängste, fürchten um den Verlust der Lebensqualität, sehen die Demokratie insgesamt in Gefahr.
Und gleichzeitig zeigt sich, dass die Menschen vollständig falsch informiert sind über ihr konkretes Krankheitsrisiko. Die Wahrscheinlichkeit in Folge einer SARS CoV-2-Infektion auf der Intensivstation zu landen, wurde je nach Alter der befragten Personen um das 6 bis 56-fache überschätzt.
Und daran sind alle schuld, die schlechte Nachrichten weitergeben und übertreiben, allen voran die so genannten Experten. Hier sind die wirklichen
„Fake News“ ProduzentInnen am Werk. Wir müssen uns wappnen gegen einen Menschenschlag, dessen Fokus einzig und allein auf den Viren liegt. Wir müssen raus aus der mutwilligen Überhöhung der Gefahr.

Und deshalb braucht es bei allen diesen ExpertInnen unbedingte Transparenz.
Sie müssen offenlegen, woher sie ihre Weisheiten beziehen. Sie müssen angesprochen werden auf ihre Interessenskonflikte.

Wenn ein/e ExpertIn Tests entwickelt hat, so muss dies erwähnt werden, wenn er
für mehr Tests wirbt.
Wenn eine Expertin ihre Karriere darauf aufgebaut hat, Impfungen zu promoten und zu verkaufen, so muss das erwähnt werden, wenn sie Impfungen als einzigen Ausweg aus der Krise anpreist.

„Gut umgesetzt sieht man dieses ins mörderische Gegenteil verdrehte Vorsorge-Prinzip in den Tierfabriken und Massenhaltungen der modernen Landwirtschaft (…) Schrittweise hat hier die Pharmaindustrie das Immunsystem ersetzt.“

Missbrauch der Solidarität

Besonders müssen wir uns wappnen gegen die schleichende Umdeutung des Wortes Solidarität. Immer öfter liest man wütende oder verzweifelte Aufrufe von Menschen mit Vorerkrankungen oder Abwehrschwächen, die von ihrer Umwelt verlangen, dass sie geschützt werden. Dass sie „das verdammte Recht haben einzukaufen oder ins Büro zu gehen, ohne dabei in Lebensgefahr gebracht zu werden“: Von den potenziell tödlichen Keimen der anderen.
Diese Auslegung des Solidaritäts-Gedankens kommt auf den ersten Blick authentisch und aufrichtig daher – doch die Folgen dieser Idee sind katastrophal.

Wenn sich Menschen als gefährdet sehen, weil sie Vorerkrankungen haben oder weil sie Medikamente nehmen, die ihre Abwehrkräfte unterdrücken, so sind es nicht die anderen Menschen, die hier solidarisch in die Pflicht genommen werden dürfen, die Abstand halten oder Maske tragen oder geimpft sein müssen, um nur ja keine Keime zu übertragen. Denn dies würde das Tor öffnen zu einer neuen Hygiene-Doktrin.

Wenn an erster Stelle der Schutz der Schwachen – und die Solidarität der Mehrheit steht – so bedeutet dies, dass das Immunsystem der Mehrheit manipuliert werden muss. Dies ist das Einfallstor aller möglichen präventiven Ideen, mit denen sich eine Unmenge an Geld verdienen lässt.

Immunschutz für alle – am Beispiel der Tierfabriken

Gut umgesetzt sieht man dieses ins mörderische Gegenteil verdrehte Vorsorge-Prinzip in den Tierfabriken und Massenhaltungen der modernen Landwirtschaft. Hier wird die Mehrheit der Tiere vorsorglich gegen alle nur möglichen Krankheiten behandelt, geimpft und mit Antibiotika traktiert, sobald sich der geringste Infektionsverdacht ergibt. Schrittweise hat hier die Pharmaindustrie das Immunsystem ersetzt.

Allerdings zeigt sich nun die Inkompetenz der medizinischen HochstaplerInnen.
Denn was ist die Konsequenz?

„Die pharmazeutische Fürsorge kann niemals das leisten, was ein kompetentes Immunsystem vermag. Im Gegenteil, sie nivelliert die Abwehrschwäche von Einzelfällen auf die Gesamtheit.“

Die Mehrzahl der Tiere schafft es zwar mit Müh und Not bis zum Schlachttermin, ein normales Leben in natürlicher Umgebung ist allerdings nicht mehr möglich. Viele der Hochleistungs-Puten und Mast-Ochsen würden keine Woche überleben, wären sie der mikroskopischen Vielfalt einer natürlichen Wiese ausgesetzt.

Der Zugang zu den modernen Ställen muss deshalb über Hygieneschleusen abgesichert werden, wie ein OP-Saal im Krankenhaus. Denn jeder kleinste eingeschleppte Keim kann eine Epidemie auslösen und tausende Hühner oder Schweine töten.

Die pharmazeutische Fürsorge kann niemals das leisten, was ein kompetentes Immunsystem vermag. Im Gegenteil, sie nivelliert die Abwehrschwäche von Einzelfällen auf die Gesamtheit.
Deshalb ist jeder selbst für seine Gesundheit verantwortlich. Dies kann und darf nicht als moralische Bringschuld auf die Allgemeinheit umgewälzt werden. Denn damit gehen wir in dieselbe Falle, wie die konventionelle Landwirtschaft, welche die Gesundheit ihrer Tiere den VeterinärInnen überlässt. Es ist keine gute Idee, wenn wir diesem Beispiel folgen und unsere Immunabwehr privatisieren und auslagern.

Supermacht Hygiene-Bürokratie

Wenn wir diesen Teufelskreis kranker Gedanken nicht abschütteln, so war tatsächlich 2019 das letzte „normale“ Jahr, wie wir es bisher kannten. Dann führt tatsächlich kein Weg mehr zurück. Dann wird die Hunderter-Packung FFP-2 Masken und die Immunitäts-ID unser täglicher Begleiter. Dann können nur noch jene in die U-Bahn einsteigen, die alle aktuellen Impf-Updates intus haben, so dass die Hygiene-App grün leuchtet. Alle anderen sind ausgeschlossen vom Kino- oder Theater Besuch, vom Zoo, von der Bibliothek, vom Reisen und bald auch vom Einkaufen.

Es ist jetzt klar und deutlich absehbar, dass der Weg in diese Richtung führt.
Und niemand soll später sagen, er oder sie sei nicht gewarnt worden. Es ist sonnenklar, dass sich die Hygiene-Bürokratie zu einer Supermacht ausdehnt und unsere Gesellschaft vollständig umformt, wenn niemand sie hindert und wir diesen lebensfeindlichen Unfug nicht stoppen.

Heraus aus der Isolation!

Wenden wir uns wieder dem zu, was ein gutes Leben ausmacht. Lassen wir nicht mehr zu, dass weltfremde ParanoikerInnen unser wirtschaftliches Überleben gefährden, das gesellschaftliche Leben stören, den Sport und die Kultur verbieten, das Tanzen und die Freude unter Generalverdacht setzen.

Wir befinden uns inmitten einer schweren Grippe-Epidemie. So etwas kommt alle paar Jahre vor und immer gibt es bestimmte Regionen, wo die Lage aus unterschiedlichen Gründen besonders schlimm ist. Wir unterschätzen die Gefahr nicht und wir bieten Unterstützung an, wenn Ausrüstung, Medikamente oder professionelle HelferInnen fehlen. So zeigen wir nationale und internationale Solidarität.

In unserem persönlichen Umfeld befolgen wir ein paar simple Regeln: Wir gehen möglichst nicht aus dem Haus, wenn wir krank sind und halten uns mit Grippe-Symptomen von anderen Menschen fern.

Das reicht.

Menschen einzusperren, die Grenzen und die Geschäfte zu schließen, sinnlose Dauertests anzuordnen und die ganze Bevölkerung überstürzt zugelassenen Impfstoffen auszusetzen, das hingegen hat nichts mit Solidarität zu tun.

Das ist Wahnsinn.

Text: Bert Ehgartner

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