Editorial Brennstoff Nr. 65a
Editorial Brennstoff Nr. 65a
Brennstoff Nr. 65 | Heini Staudinger | 17.01.2024 | 2 Minuten

Liebe Freundinnnen, Liebe Freunde,

Meine Mama wird demnächst 95. Unsere wichtigste Verbindungsschnur ist das Telefon, und da erzählt sie mir alles. Neulich hat sie mir eine Weihnachtskarte vorgelesen, die ihr ein lieber Freund der Familie geschickt hatte. Auf dieser Karte stand folgender Text: Ein jüdischer Weiser fragte seine Schüler: „Wie kann man den Augenblick bestimmen, wo die Nacht zu Ende ist und der Tag anbricht?“ Der erste Schüler fragte: „Ist es, wenn man in der Ferne einen Feigenbaum von einer Palme unterscheiden kann?“ Der Rabbi antwortete: „Nein, das ist es nicht.“

Der zweite Schüler meinte: „Wenn man ein Schaf von einer Ziege unterscheiden kann, dann wechselt die Nacht zum Tag.“–„Auch das ist es nicht,“ war die Antwort des Weisen. „Aber wann ist dann der Augenblick gekommen?“ fragten die Schüler. Der Rabbi antwortete: „Wenn du in das Gesicht eines Menschen schaust und darin den Bruder oder die Schwester erkennst, dann ist die Nacht zu Ende, dann bricht der Tag an.“

Diese kleine Geschichte passt so schrecklich gut in unsere Zeit. Nicht nur zum Palästina Konflikt. Wenn man sie ernst nimmt, dann passt sie immer und überall. Sie passt auch in unser - von Konsum und Überfluss verdorbenes - Europa. Hier kennt man schnell einmal die günstigsten Angebote, aber „Bruder und Schwester“ kennt man kaum.

Natürlich passt diese Geschichte auch in unseren Afrika Brennstoff, denn Eines sollte uns allen klar sein, - wir haben nur eine Welt, und diese eine Welt ist Heimat für alle Menschen dieser einen Menschheitsfamilie. Wir alle, jede und jeder, sind „nur“ ein Teil dieser Menschheitsfamilie. Keine/r kann alleine leben. No man is an island.

Das meint im Ernst

Heini Staudinger

PS: Ich werde Afrika mein Leben lang dankbar sein, denn in Afrika habe ich viel für mein Leben gelernt.Es ist mir eine Riesenfreude, dass ich - im Verbund mit der ganzen GEA Familie - ein bisschen was an Afrika zurückgeben darf. Danke Euch allen und .... bitte, helft weiter mit, diese Projekte zu unterstützen.

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