Die Zahl der Flüchtlinge weltweit hat einen neuen Höchststand erreicht, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit. Demnach lebten Anfang 2019 weltweit 70,8 Mio. Menschen als Flüchtlinge. Das ist fast jeder Hundertste Weltbürger, um 2,3 Mio. mehr als ein Jahr zuvor, doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren und die höchste Flüchtlingszahl seit Gründung der UNHCR im Jahr 1950.
Von den 70,8 Mio. Flüchtlingen weltweit sind 41,3 Mio. sog. „Binnenvertriebene“, die innerhalb ihres Heimatlands vertrieben wurden bzw. auf der Flucht sind. 25,9 Mio. aller Flüchtlinge haben ihre Heimatländer verlassen, um Krieg oder Verfolgung zu entgehen. Weitere 3,5 Mio. sind Asylbewerber, deren Asylbescheid in einem Zufluchtsland noch aussteht. Rund 37.000 Menschen wurden pro Tag vertrieben.
Unter den Flüchtlingen sind sehr viele Kinder und Jugendliche. Rund die Hälfte ist unter 18 Jahren. Mehr als 100.000 Flüchtlingskinder sind von ihren Familien getrennt.
Der größte Teil der Flüchtlinge, nämlich 80 Prozent, lebt in einem unmittelbaren Nachbarland; nur 9 Prozent in EU-Staaten. Insgesamt beherbergen die ärmsten Länder der Welt ein Drittel der weltweiten Flüchtlinge. Während reiche Länder im Schnitt nur 2,7 Flüchtlinge pro 1000 Einwohner aufgenommen haben, sind es in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen rund 5,8 Flüchtlinge pro 1000 Einwohner.
Trotz Anstiegs der Flüchtlingszahlen weltweit, ist in Deutschland und Österreich die Zahl der Asylantragsteller weiter zurückgegangen. Laut UNHCR in Deutschland von 198.300 (im Jahr 2017) auf 161.900 (im Jahr 2018). In Österreich von 24.735 (im Jahr 2017) auf 13.746 (im Jahr 2018).
Weiterführende Links zum Thema:
UNHCR Österreich: UNHRC-Jahresbericht 2019 / Österreich
UNHCR Deutschland: UNHRC-Jahresbericht 2019 / Deutschland
Foto: Syrisches Flüchtlingslager im Libanon / @ HAITHAM MOUSSAWI / AFP / picturedesk.com