Tristan und Mali...
Tristan und Mali...
Brennstoff Nr. 65 | Heini Staudinger | 17.01.2024 | 2 Minuten

...den lebendigen Boden muss man füttern

Tristan ist in Mali aufgewachsen. Seine landwirtschaftliche Ausbildungen führten in nach Frankreich, nach Kanada und schließlich nach Österreich, wo er im Waldviertel „hängenblieb“. Hier betreibt er mit seiner Familie einen paradiesischen Gartenbaubetrieb, mit dem er rund 100 Familien mit superköstlichem Gemüse beliefert.

Jahwezi, Tristans Frau, schreibt ... Wir haben uns nunmehr ein bisschen freigespielt, um unsere Ursprungsvision voranzutreiben - wir sind dabei mit einem engagierten Team einen Lehrplan für Gemüsebau in lebendigen Böden - für Projekte in Mali, Kenia und Ghana - zu entwickeln. Ein erster großer Schritt, um samenfestem und biologischen Saatgut wieder den Weg in diesem Raum zu ebnen.

Dazu gibt‘s Folgendes zu sagen, - die großen Saatgutkonzerne haben ganze Arbeit geleistet: es gibt (fast) nur mehr Hybridsaatgut, deren Samen nix taugen. Das heißt die Bauern sind in totale Abhängigkeit geraten. Eine unglaubliche Sauerei ... drum ist dieses Engagement so unglaublich wertvoll.

Ich war mit Tristan in Mali. Mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit und Entschlossenheit begann er in der Hitze den harten Boden zu lockern. Alles, was an organischem Material herumlag (Äste, Laub, trockenes Gras, Küchenabfälle und und und und), nahm er um Kompost zu machen (wenn genug Wasser da ist, geht das in einer atemberaubenden Geschwindigkeit). Dann Hirsesamen auf den aufgelockerten Boden, das Beet mit Heu zudecken und gießen. Achtung, - bitte schaut euch das an.

Diese Methode unterrichtet Tristan nun in Mali, in Ghana und in Kenya. Alle, die mitmachen, haben eine Riesenfreude, denn so funktioniert die Begrünung der Welt. Erlebbar. Nachahmbar. Praktizierbar. An den Früchten werdet ihr sie erkennen ... die Methode von Tristan gibt reiche Frucht.

Tristan macht‘s so:

  1. Ungeachtet der Hitze lockert er sofort den Boden. Dann gibt er Hirsesamen auf den nackten Boden. Der Boden muss geschützt werden. Drum deckt er den Boden mit Heu ab.
  2. Gießen, gießen. Der Brunnen macht´s möglich. Und dann geht´s los. Die Erde „explodiert“. Man kann der Hirse beim Wachsen zuschauen.
  3. Nach zwei Wochen - sattes, fettes Grün. Dieses Grün gibt Humus, Dieser Humus nährt den Boden, und der Boden gibt in Fülle zurück.

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