für Improvisation und Systemdesertion
WAS HABEN CLAUDIA Stöckl und Heinz Hagemann aus der einstigen steirischen Arbeiterhochburg Kapfenberg gemeinsam? Nicht viel, möchte man auf den ersten Blick meinen. Mehr als man glauben würde bei genauerem Hinschauen. Wie die Claudia Woche für Woche versiert charmant und medien aktiv im Österreichischen Rundfunk die Prominenz des Landes zur sonntäglichen dreistündigen Frühstücksplauderei lädt, so tut das der Heinz im einmonatigen Rhythmus, auf zwei Stunden beschränkt, in den diversen Gasthäusern und Cafes von Kapfenberg mit Jeder und Jedem, Arm und Reich, Jung wie Alt, aus allen Gesellschaftsschichten der Stadt vom Obdach - losen bis zum Bürgermeister. Menschen, die in irgendeiner Form mit dem Thema »Armut« in Berührung gekommen sind: Frau und Mann, Multiplikatoren, Ju - gend liche, Interessierte, Frustrierte, Engagierte, Betroffene, Teilende und ... vor allem Demokraten sind es, die seiner Einladung folgen. Seit Oktober 2007, also seit nunmehr fast sieben Jahren, fungiert Heinz Hagemann (er ist Ing. und Dipl. Sozialarbeiter) bei seinem »Frühstück mit mir« nicht nur als Gastgeber, sondern auch als Moderator der jeweiligen Frühstücks-Diskussionsrunde. Denn die eigentliche Idee hinter »Frühstück MIT mir« ist, für Inte - ressierte, Betroffene und MultiplikatorInnen eine Platt - form zu schaffen, die die Möglichkeit bietet, sich im eigenen Lebensraum auszutauschen, zu diskutieren und Netzwerke zu knüpfen. Die Kapfenberger Frühstücks themen, wie »Grundeinkommen. Ein Grund zu kommen«, eignen sich freilich kaum zu lauer Morgen - plauderei; vielmehr sind sie eine ideale Plattform, um Menschen »Regisseure ihrer eigenen Biographie« werden zu lassen. Heinz will Netze zwischen privaten und öffentlichen Beziehungen knüpfen, will mit Betroffenen ins Gespräch kommen und mit Interessierten Aufklärungsarbeit leisten. Das Frühstück ist übrigens für alle Gäste gratis und wird wechselweise von den Lokalbetreibern sowie durch Spenden der Teilnehmer und Sponsoren getragen. Jeder Besucher und jede Besucherin erhält am Ende des Frühstücks eine »Vernetzungskugel« mit Logo und Kontaktmöglichkeit zum Weiterschenken. Gratulation, lieber Heinz! Wir verleihen dir für dein »Frühstück mit mir« einstimmig den brennstoff Oskarl und empfehlen Frühstücke dieser Art dringend zur Nach ahmung. Mehr Infos zum oskarlnominierten Projekt auf www.vernetzungskugel.at
Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen zu hassen. Menschen müssen zu hassen lernen und wenn sie zu hassen lernen können, dann kann Ihnen auch gelehrt werden zu lieben, denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil. - Nelson Mandela