Die Liebe zum Geld. Die Liebe zum Leben.
Die Liebe zum Geld. Die Liebe zum Leben.
Brennstoff Nr. 61 | Heini Staudinger | 30.01.2024 | 3 Minuten

König Salomon: Die Liebe zum Geld
Nicht das Geld an sich ist die Ursache von „schädlichen Dingen“, sondern die Liebe zum Geld. König Salomo, der selbst sehr reich war, zeigte drei negative Folgen der Geldliebe auf.

Erstens Sorgen: „Der Überfluss, der dem Reichen gehört, lässt ihn nicht schlafen“ (Prediger 5:12).

Zweitens Unzufriedenheit: „Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften“ (Prediger 5:10).

Drittens die Versuchung, etwas Illegales zu tun: „Wer hastig ist, Reichtum zu gewinnen, wird nicht unschuldig bleiben“ (Sprüche 28:20).

Gates und Buffet: Die Liebe zum Geld
Bill Gates ist mit einem Vermögen von ca 98 Milliarden US-Dollar laut Forbes auf Platz 2 der reichsten Menschen, Warren Buffett mit 67, 5 Milliarden US-Dollar auf Platz 4. Auf die Frage, was Warren Buffett für den zentralen Konflikt unserer Zeit hält, antwortete er: „Der Klassenkampf natürlich, Reich gegen Arm. Und meine Klasse, die reiche – wir gewinnen.“

John Maynard Keynes: Die Liebe zum Geld
„Die Liebe zum Geld als ein Wert in sich – was zu unterscheiden ist von der Liebe zum Geld als einem Mittel für die Freuden und die wirklichen Dinge des Lebens – wird als das erkannt werden, was sie ist, ein ziemlich widerliches, krankhaftes Leiden, eine jener halb-kriminellen, halb-pathologischen Neigungen, die man mit Schaudern den Spezialisten für Geisteskrankheiten überlässt.

Ich sehe deshalb für uns die Freiheit, zu einigen der sichersten und zuverlässigsten Grundsätze der Religion und der althergebrachten Werte zurückzukehren – dass Geiz ein Laster ist, das Eintreiben von Wucher- zinsen ein Vergehen, die Liebe zum Geld abscheulich, und dass diejenigen am wahrhaftigsten den Pfad der Tugend und der maßvollen Weisheit beschreiten, die am wenigsten über das Morgen nachdenken.“

Als Gott ihm die Gewährung eines Wunsches zusagte, da wünschte er sich Weisheit, um sein Volk gerecht regieren zu können, da er sich dieser Aufgabe noch nicht gewachsen fühlte. Gott gefiel, dass er sich nicht langes Leben, Reichtum oder Siege über seine Gegner gewünscht hatte, und so gewährte er ihm all dieses zur Weisheit noch dazu.

Sokrates: Hebamme der Erkenntnis
In Platons Dialog Theaitetos vergleicht Sokrates seine Vorgehensweise mit dem Beruf seiner Mutter, einer Hebamme. Er helfe den Seelen bei der Geburt ihrer Einsichten wie die Hebamme der Frau bei der Geburt ihres Kindes. Seinem Gesprächspartner, dem Mathematiker Theaitetos, der schon lange vergeblich nach der Definition von „Wissen“ sucht, erklärt Sokrates, er – Theaitetos – sei gleichsam „schwanger“ und leide unter Geburtsschmerzen. Nun brauche es Hebammenkunst, damit die Erkenntnis „geboren“ werde. Sokrates selbst gebäre keine Weisheit, sondern stehe anderen bei beim Hervorbringen ihrer Erkenntnisse. Niemals belehre er seine Schüler, aber er ermögliche denen, die sich ernsthaft bemühten, schnelle Fortschritte. Mit der Geburtshilfe befähige er sie, in sich selbst viel Schönes zu entdecken und festzuhalten.

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