...Boresha heißt aufwerten, aufbessern, verbessern ...
Agroforestry / Agroforstwirtschaft
Vor ungefähr fünf Jahren hat Bernhard Wagenknecht mit einer kleinen, aber engagierten Gruppe mit der Umgestaltung einer konventionellen Farm am Viktoria-See begonnen. Diese Farm nennt sich „Boresha“. Auch dort, an den Ufern vom riesigen Lake Victoria, wird es immer wärmer. Oft gehen die landwirtschaftlichen Kulturen in der Hitze kaputt. Die Antwort, die Bernhard mitgebracht hat, heißt Agroforestry! Agroforstwirtschaft ist das Gebot der Stunde, denn die Schatten der Frucht- und Feuerholzbäume helfen die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren. Der Schatten schützt die Gemüsebeete und die Getreidefelder, zusätzlich schenken die Fruchtbäume Früchte.
Honestly, Boresha Organic farm changed my family and our perspective of farming. It is true, that after my father‘s death our farm stayed for several years uncultivated.
Being introduced to the farming activities as a small holder farmer, a lot has changed and my mother has benefitted a lot. I am very proud that our neighbours have as well copied from whatever we do in our two gardens and that my mom no longer buys farm products, but she sells her farm produce which sustains her with the family. Occasionally, she sends the fruits and vegetables to me too which we really enjoy with my nieces here in Sori.
Thank you so much and I wish you a blessed evening.
Sharon hat diesen einleitenden Brief geschrieben. Sie schreibt den Brief in Englisch und da sich meine Mama immer ärgert, wenn wir englische Texte ohne Übersetzung abdrucken, will ich in Kürze erzählen, was Sharon schreibt. Sie fängt so an: Ehrlich, die Bio-Landwirtschaft von Boresha hat unserer Familie eine neue Perspektive gegeben. Seit dem Tod von meinem Vater stand unsere kleine Farm still. ...
Nun erzähle ich ihre Geschichte einfach weiter. - Sharon arbeitet seit einigen Jahren mit vollem Engagement in Boresha. Sharons Mutter, sie lebt in einem kleinen Dorf 15 km entfernt, hat vor fünf Jahren ihren Mann verloren. Dabei hat sie nicht nur den Mann verloren, sondern auch ihre Lebensfreude und ihren Lebensmut. In der Folge saß sie jahrelang in ihrer Trauer allein herum. Niemand kümmerte sich um die kleine Landwirtschaft der Familie. Doch dann lernte sie über ihre Tochter diese neue Art von Bio-Landwirtschaft kennen. Sie war fasziniert von dieser Agroforstwirtschaft. So begann sie nach dieser Methode ihre Felder zu bebauen. Sie startete mit Frucht- und Schattenbäumen (Bananen und Papayas wachsen in einem Affentempo und bringen schon im ersten Jahr Früchte) ... dazwischen setzte sie alle möglichen Gemüsesorten. Karotten, Kohlrabi, Kohlgemüse, Salate und und und .... Mit ihrem täglichen Ernteüberschuss geht sie nun auf den Markt. Sie kommt unter die Leute, ist fröhlich, verdient ihren Unterhalt selber und erlebt einen zweiten Frühling. Sie blüht und wächst mit ihrem Garten.
Ansteckungsgefahr - Ansteckungskraft
Sharon und Kelvin managen Musterfarm Boresha. Die beiden werden dem Vokabel „boresha“ voll gerecht. Sie machen ihre Sache ziemlich gut und es besteht echte Ansteckungsgefahr, und genau um diese geht´s. So wie Sharons Mutter diese Methode erfolgreich aufgriff, so wie ihre Nachbarn die Methode kopieren, - so kann Boresha Organic Farm die Kraft dieser lebendigen Landwirtschaft vorpraktizieren, damit die unzähligen Kleinbauern auch unter den veränderten Klimabedingungen ihre Familien ernähren können.
Nun soll Boresha Organic Farm einen Seminarbe- trieb starten, wo sich die Kleinbauern das Know-How holen können. Von der Bodenpflege (man muss den Boden füttern, dann gibt er gerne Futter) übers Kompostieren bishin zur Samenzucht und einfachen Konservierungsmethoden. Natürlich funktioniert der Solartrockner in diesem Klima super.
Wir unterstützen Boresha Organic Farm, denn sie zeigen einen Weg, der für alle gut ist. Für den Boden, für die Natur, für die gesunde Ernährung der Familie. Es geht ums „Gute Leben“. Das wird hier praktiziert.
„In einem Garten ging das Paradies verloren. In einem Garten werden wir es wiederfinden.“
Blaise Pascal