Zucker
Mahatma Gandhi experimentierte oft und immer wieder mit Ernährung. Er war davon überzeugt, dass Ernährung nicht nur für die Gesundheit von Bedeutung sei, sondern auch für die geistige Verfasstheit.
Eines Tages kam eine Frau mit ihrem Sohn zu Mahatma Gandhi, weil ihr Sohn viel zu viel Zucker esse. Die Mutter ist verzweifelt und bittet Gandhi um Rat. Gandhi hört sich die Sache an, redet irgendwie um den Brei herum, um dann zu sagen: „Geh nach Hause und komm mit deinem Sohn in zwei Woche wieder.“
Zwei Wochen später kommt sie wieder und bittet Gandhi erneut: „So, sag nun meinem Sohn, er solle mit dem Zuckeressen aufhören!“ Da sagt Gandhi zu dem Jungen: „Komm. Hör auf mit dem Zuckeressen.“ Da wurde die Mutter ungehalten und meinte: „Das hättest du ihm vor zwei Wochen auch schon sagen können.“ Da antwortete Gandhi: „Nein, da hab ich selber noch Zucker gegessen.“
Der Leidenschaften Herr zu werden
erscheint mir ungleich schwieriger, als die Welt mit Waffengewalt zu erobern. Vor mir liegt ein schwieriger Weg“, schrieb der große Mahatma Gandhi. Und er fügte hinzu: „Solange der Mensch nicht freiwillig den letzten Platz unter den Kreaturen der Erde einnimmt, wird er kein Heil finden.“
Gott und Geld
Die Jüdin Nelly Sachs konnte einmal sagen: „Ein Fremder trägt stets seine Heimat im Arm.“ Das ist wahr. In die Ferne zieht niemand freiwillig, nur getrieben. Und wie er dann aufgenommen wird, entscheidet über alles Weitere.
Die Hunderttausende, die wir jetzt wegschieben, werden in Verbitterung und Hass auf Europa in das Niemandsland ihrer Herkunft zurückkehren und, wenn sie überleben, genau diesen Eindruck den anderen am Ort ihrer Herkunft wiedergeben: „Da ist ein Land, das tut so, als ob es die Menschenrechte hütete. Glaubt ihnen kein Wort. Woran sie glauben, ist ihre Selbstgefällligkeit, ihre eigene Sicherheit und ihre Hartherzigkeit.“
Man könnte es auch mit Mahatma Gandhi sagen: „Ein christliches Europa hat es nie gegeben. Man verehrt dort nicht Gott, nur das Geld.“ Das war um 1930.
„Und ebendeshalb“, fuhr Gandhi fort, „ist von diesem Kontinent ein Krieg nach dem anderen ausgegangen statt der Botschaft des Friedens.“
Eugen Drewermann, Mehr als Gerechtigkeit
IN GOD WE TRUST
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022 habe es einen regelrechten Auftragsboom für den Rüstungssektor gegeben, der für die Vereinigten Staaten seit jeher eine übergeordnete Rolle spielt (das US Rüstungsbudget 2024 beträgt laut NZZ satte 886 Milliarden US-Dollar). 886 Milliarden für ein Jahr sind ziemlich genau 100 Millionen pro Stunde, Tag für Tag, Tag und Nacht, das ganze Jahr.