Wieder Begrünung
Wieder Begrünung
Brennstoff Nr. 62 | Heini Staudinger | 24.01.2024 | 3 Minuten

Eine vernünftige Landwirtschaft

muss dem Klima gerecht werden. Auch in den Tropen. Besser gesagt, - in den Tropen erst recht. Die höheren Temperaturen „verbrennen“ die Kulturen und von den kargen Erträgen können die Leute nicht mehr leben. Bernhard Wagenknecht, er ist Lehrer an der Gartenbauschule Schönbrunn, hat in Wien, im Kirchenchor, einen afrikanischen Geistlichen kennengelernt, der ihm von der Not der Natur in seiner Heimt berichtete. Bernhard fing Feuer. Er kniete sich tief ins Thema hinein, und startete mit etlichen Schulen in Kenia.

1.Ein Wiederaufforstungsprogramm: „books for trees“ - die SchülerInnen bekommen die Schulsachen geschenkt, wenn sie - neben der Schule - auch noch eine Baumschule unterhalten und dann die starken Setzlinge in ihren Heimatdörfern pflanzen. Den Erfolg von diesem Projekt kann man in google earth schon ganz deutlich erkennen. Unglaublich. Toll. Auch die SchülerInnen sind irrsinnig stolz auf ihre Leistung. Die Natur hält ihnen die Früchte ihrer Arbeit täglich vor Augen.

2.Widerbegrünung von Rosinga Island. Diese 43 qkm kleine Insel im Viktoria-See war klipp und klar von völliger Vegetationslosigkeit bedroht. Eine engagierte Gruppe „Badilisha Self Help Group“ stemmte sich mit voller Kraft dagegen. Vor knapp zwanzig Jahren begann sie unzählige Steindämme auf Rusinga Island im Viktoriasee in Kenia zu bauen. Nichts weniger als die Wiederbegrünung der 42 km² großen, mit rund 30.000 Einwohnern ziemlich dicht besiedelten Insel soll erreicht werden. Mit hielten mit aller Kraft dagegen und setzten, wo immer es noch möglich war, unzählige Bäume und Sträucher. Zusätzlich errichteten sie unzählige Steindämme um möglichst viel der errodierenden Erde aufzufangen. Seit Beginn 2017 unterstützen wir ihre Aktivitäten und sind verzaubert von den Fortschritten bei der „Wiederbegrünung“ der Insel. Den 30.000 Einwohnern ist eines sonnenklar: hier geht s um ihren Lebensraum. Hier geht es ums Leben.

3.Die Golgotha Musterfarm in Sori. Diese beiden Bilder zeigen das VORHER und das NACHHER. Vorher betrieb man hier eine konventionelle Landwirtschaft. Der Boden nackt, alles fein säuberlich. Doch die steigende Hitze, und zwischendurch andauernde Starkregen machten diese Art von Landwirtschaft immer schwieriger, und die Erträge wurden schwächer und schwächer. Unter Anleitung von Bernhard wurde konsequent auf Agroforstwirtschaft umgestellt. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Die Bäume schenken den Gemüse- und Ackerkulturen Schatten, das Laub tut dem Bodenaufbau gut und zusätzlich versorgen die Bäume die Leute mit köstlichen Früchten.

Auch bei uns wird s immer heißer. In so manchen Gegenden funktioniert Landwirtschaft nicht mehr so wie früher. In Sori, auf der Golgotha Musterfarm, da könnten auch wir so manches lernen.

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