Zwei Jahre Krisengeschehen haben das gesellschaftliche und politische Leben substanziell verformt und zu einer schier unglaublichen Machtkonzentration der Exekutive geführt. Ulrike Guérot fordert, – der Wert von Grundrechten muss dringend neu in unserem Bewusstsein verankert werden. Niemand darf von der Teilhabe am Diskurs ausgegrenzt werden, denn mit der Ausgrenzung beginnt die Erosion der Demokratie. Gewinner sind vor allem die Tech-Giganten wie Google, Facebook, Amazon, Twitter usw. und natürlich auch die Finanzriesen, die schlussendlich digitale Überwachungssysteme installieren: den Körper als letzte Ware im Visier und leere Heilsversprechen im Gepäck. Wir müssen unser Zusammenleben schlicht aufs Neue entwerfen: für eine postnationale, postkapitalistische und postpatriachale Welt. Mit öffentlichen Räumen, zu denen alle Zugang haben und wo niemand durch einen Barcode ausgesperrt wird. Europa und Freiheit gehören untrennbar zusammen. Schweigen wir also nicht.
Dieser Text vom Buchrücken wird diesem Essay nicht ganz gerecht, denn die Leidenschaft für die Freiheit muss brennen und in diesem Buch brennt sie lichterloh.
Allerdings braucht es nicht nur gute Bücher (dieses ist eines), sondern es braucht Menschen, die den Wert der Freiheit erkennen, die Freiheit lieben und bereit sind für sie zu kämpfen.
In einem Brennstoff habe ich es einmal so geschrieben: Die Freiheit ist ein Kind der Liebe, – oder heißt es umgekehrt, – die Liebe ist ein Kind der Freiheit!
So oder so, wir müssen uns den Luxus leisten, Freiheit und Liebe hochzuhalten.
Es lebe die Freiheit.
Nieder mit den digitalen, den staatlichen und militärischen Unterdrückungsmaschinen.
Es lebe der Mensch. Es lebe die Freiheit.
PS.: Man muss ja nicht in jedem Punkt einer Meinung sein mit der Autorin, aber die Argumente, die sie bringt, sind’s allemal wert überdacht zu werden – so funktionieren Debatten. Let’s talk again.