Wenn das Land ausgeplündert wird,  gehen die Leute weg
Wenn das Land ausgeplündert wird, gehen die Leute weg
Brennstoff Nr. 68 | Heini Staudinger | 11.12.2024 | 2 Minuten

Im Grunde hat sich an der Ausbeutung des Kontinents wenig geändert. Der Wettlauf um die Ressourcen Afrikas geht weiter. Der kongolesische Autor und Aktivist Emmanuel Mbolela sagte in einem Interview: Damit Europa sich entwickeln kann, muss die Eigenständigkeit Afrikas gebrochen werden. Deshalb fliehen die Leute. Alle Reichtümer wurden ins Ausland geschafft. Was zur Zeit Leopold II die Baumwolle war, war zur Zeit des zweites Weltkriegs das Uran. Bis zum heutigen Tag werden Diamanten, Gold und Kupfer ausgebeutet – oft steuerfrei. Der Westen braucht das wertvolle Kobalt für die Herstellung von Elektroautos genauso wie das Coltan für Handys und Computer. Der Krieg um diese Bodenschätze hat in den letzten 30 Jahren mindestens sechs Millionen Kongolesen das Leben gekostet. Und dann wundert man sich, dass die Menschen ihre Länder verlassen? Wenn man die Hintergründe für Flucht und Migration verstehen will, muss man zurückgehen in die Zeit von Lumumba.

Wenn wir von Flüchtlingen reden, können wir uns gar nicht vorstellen, was es heißt, Flüchtling zu sein. Emmanuel Mbolela hat ein Buch über seine Flucht aus dem Kongo geschrieben. Mein Freund Alexander Behr hat es ins Deutsche übersetzt. (Mandelbaum Verlag).

Alexander (links im Bild) ist Politikwissenschaftler und Journalist. Zum Kongo hat er eine besondere Beziehung. Für Ö-1 hat er eine unglaublich spannende Radiosendung über Lumumba gemacht.

9783854764410

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