Rumi wurde am 30. September 1207 in Balkh im heutigen Afghanistan geboren und starb am 17. Dezember 1273 in Konya in der heutigen Türkei. Er war ein persischer Sufi und Mystiker, Gelehrter und Dichter. Mit 12 Jahren musste er mit seiner Familie - auf der Flucht vor den Mongolen - seine Heimat verlassen. Auf dieser langen Reise von Afghanistan über Bagdad, Mekka und Damaskus nach Konya wurde er von den besten islamischen Lehrern unterrichtet. Sein Vater, ebenfalls ein berühmter Gelehrter, wurde auf einen Lehrstuhl am Regierungssitz der Seldschuken in Konya berufen. Als sein Vater kurz darauf starb, bekam Rumi mit nur 22 Jahren seinen Lehrstuhl. Noch heute ist sein Mausoleum eine international besuchte Pilgerstätte und auf seinem Grab stehen folgende Worte:
Komm, komm, wer immer du bist!
Komm, auch wenn du deine Versprechen und Vorsätze schon tausend Mal gebrochen hast!
Komm, komm.
Egal, ob Jude, Moslem oder Christ, - Komm!
Das einzigartige Erbe Rumis für die Menschheit ist es, die engen Grenzen einer vermeintlichen Überlegenheit einer einzigen Religion oder
Weltanschauung zu überwinden und jede fundamentalistische Einengung abzulehnen. Er war somit wie eine offene Tür für die verschiedensten Religionen und Kulturen.
Leo Spindelberger
Leo ist unser Betriebsarzt. Danke Leo.
Die Pflege von Feindbildern
ist der Anfang von Feindseligkeiten, oft Wurzel und Auslöser von Kriegen. Oft werden Feindbilder von Machtstrukturen mit allen Künsten der Propaganda gepflegt; - Schuld haben immer die „anderen“. Egal, ob Juden, Ausländer, Kommunisten, oder - wie seit geraumer Zeit - häufig die Islamisten.
Im Islam gibt es viele unterschiedliche Strömungen. Berühmte Mystiker, tiefgründige Denker und berührende Dichter besingen die Größe Gottes, das Wunder des Lebens, der Natur und der Unendlichkeit des Himmels. RUMI ist unter all diesen Geistesgrößen und Dichtern ohne Zweifel herausragend. Sein ganzer Name: Dschalal ad-Din Muhammad Rumi.
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Die Orientalistin Annemarie Schimmel hat eine großartige Biografie über Rumi geschrieben. Sie wurde vom Stiftungsrat des Deutschen Buchhandels zur Trägerin des Friedenspreises 1995 gewählt.
Der Sufismus
ist eine mystische Strömung innerhalb des Islams. Millionen Ägypter fühlen sich einem von Hunderten Sufi-Orden zugehörig. Salafisten und andere radikale Islamisten betrachten die Sufis als Häretiker, weil sie Verstorbene als Heilige verehren und weil Tanz und Musik im religiösen Leben der Sufis eine wichtige Rolle spielen.
Islamabad - ein großes Glück
Ich hatte das große Glück mehr als 10 Jahre in verschiedenen muslimischen Länder leben zu können, darunter drei in Islamabad. Ich fühlte mich dort sehr gut eingebettet. In dieser gastfreundlichen und hilfsbereiten Gesellschaft funktioniert vieles ganz anders, als hier, wo ich aufgezogen und ausgebildet wurde.
Claudia arbeitet seit Jahrzehnten im diplomatischen Dienst. Das pauschale Feindbild „Islam“ tut ihr weh. Claudia, Danke für deine Zeilen.
„Es gibt einen Ort, - jenseits von Gut und Böse, dort werden wir uns begegnen.“ RUMI
Die 40 Geheimnisse der Liebe
Bei uns sind die Sufis bekannt durch den Tanz der Derwische, die mit ihren weißen Kleidern tanzen und tanzen - zur Freude und zum Ruhme Gottes. Rumi gehört zu den ganz wichtigen Persönlichkeiten der Sufis. Elif Shafak hat ihm mit dem Buch „Die 40 Geheimnisse der Liebe“ ein literarisches Denkmal gesetzt.
„Was ist Sufismus?“
Rumi antwortet: „Freude finden
im Herzen, wenn die Zeit des Kummers kommt.“
Nurbakhsh, Leiter eines Sufi Ordens sagt: „Sufismus ist der Weg Humanität zu lernen.“