Quallen - „Wassertropfen“
Quallen - „Wassertropfen“
Brennstoff Nr. 68 | Reinhard Kikinger | 07.11.2024 | 2 Minuten

„Denn erst durch das Staunen begannen die Menschen zu

philosophieren.“ Aristoteles

Quallen, auch Medusen genannt, bevölkern seit 600 Millionen Jahren die Weltmeere und alle sind wahre Schönheiten. Betrachtet man sie
näher, dann stellen sich viele Fragen.

Wie kommt eine Qualle zur Welt? Wie groß und wie alt wird sie? Ist sie gefährlich? Wie und wovon ­ernährt sie sich? Hat sie Fressfeinde? Kann sie aktiv schwimmen oder treibt sie nur passiv dahin? Wie kommt es zu den gefürchteten Massenauftreten? Wie vermehrt sie sich? Was steuert ihren Lebenszyklus?

Diese und weitere Fragen waren das Thema meiner Doktorarbeit, speziell bezogen auf die Spiegeleiqualle Cotylorhiza tuberculata. Intensive Freilandforschung konnte diese Fragen klären und je mehr ich wusste, desto größer wurde meine Bewunderung für diese schönen Meerestiere.

Fischer der griechischen Insel Lefkada nennen diese Quallen „Nerostalides“ – sinngemäß „Wassertropfen“.

Der Name Wassertropfen passt perfekt, denn diese Tiere bestehen zu ca. 98% aus Wasser. Man könnte sie auch als „organisiertes Wasser“ bezeichnen, mit einem Nervennetz, mit Sinnesorganen und mit Körperstrukturen wie Schirm, Muskulatur und Mundarmen.

Diese Merkmale sind beeindruckend aber die wahre Faszination erschließt sich erst durch die direkte Beobachtung in ihrem Lebensraum.

Taucherbrille und Schnorchel genügen um in die geheimnisvolle Welt des freien Wasser­körpers einzutauchen. Schwerelos im Wasser zu schweben und die eleganten Pulsationen dieser Zauberwesen zu beobachten ist ein Ausflug in eine andere Welt.

Reinhard Kikinger, - Danke für Wort und Bild. - Zum Staunen.

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Reinhard Kikinger

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