Unpolitisch = Unfrei ! Alle heute maßgeblichen und »poli tischen« Bewegungen innerhalb der westlichen Zivilisation haben ein Ziel gemeinsam: die Pri va ti sie rung der Öffentlichkeit. Dabei lassen sich unterscheiden.
1.Die »Linken« , welche schon lange die ökonomische Basis links liegen lassen und ihre Themen nur noch dem soziokulturellen »Überbau« entnehmen: Emanzi pation sexuell diskriminierter Bevölkerungs grup pen, Xenophilie, nivellierende Bildungspolitik; um die The menführerschaft in dieser verknappten Dis kurs-Land schaft streiten sich Sozialde mo kraten und »Grüne«. Die einstmals Grünen haben ihre ur sprüngliche Moti va tion, nämlich die politische Ökonomie der Roten durch eine kraftvolle politische Ökologie zu ergänzen, längst aus den Augen verloren. Die »Linken« kennen nur noch Gesellschaft; Gemeinschaft ist tabu.
2.Die »Rechten« , welche in der Überbau-Debatte die linken Themen mit umgekehrten Vorzeichen vertreten: Diskriminierung sexueller Minderheiten, implizite Abwertung der Frauen (mit dem billigen Trick, gerade Frau en an die Spitze zu holen, welche mit antifeminis tischen Spitzen glänzen), Xenophobie ( = bedingungsloses Schüren instinktiver Fremdenfurcht), streng hierarchische Bildungspolitik, mit dem erklärten Ziel, kulturell oder wirtschaftlich Missliebige dumm zu halten. Die »Rechten« beschwören die Magie der Gemeinschaft und verabscheuen gesellschaftliche Überlegungen.
3.Die sogenannten »Neoliberalen«, welche besser Paläokapitalisten heißen sollten; sie bilden im infokratischen Umfeld einerseits kleine Interessenscluster, genannt »Eliten«, deren Mitglieder sich keineswegs durch besondere für die Gesellschaft segensreiche Begabun gen auszeichnen, vielmehr ausschließlich nach monetär-elitären Kriterien ausgesiebt werden; diese »Neoli beralen« sind darüber hinaus die Puppenspieler in den genannten »linken« bzw. »rechten« Soziotopen. Ziel des Neoliberalismus: Darauf zu achten, dass die »öffentliche« Diskussion immer nur um Überbau-The men kreist; nie das reale Machtgefälle streift.
Diese Paläokapitalisten stellen die treibende Kraft für eine Entpolitisierung = Privatisierung der Öffentlich keit dar. Ihr Ziel ist das Monopol auf politisches Den ken überhaupt. Für die monetäre Elite zählt Geldherr schaft und sonst nichts. Ihr verdecktes Handeln kann als einziges mit Recht »politisch« genannt werden, weil es die Wurzeln der ökonomischen Basis angreift – wenn auch mit Bedacht verdeckt! Ziel bleibt die zu neh mende ökonomische Freiheitsberaubung aller Min derprivilegierten.
Social Bondage. Uns wurde – von »links« wie »rechts« – eingebläut, dass wir in unserem eigenen Leben nichts zu melden haben ... Dass die »Vorsehung« oder »Vor bestimmung«; die Eltern oder die »Gesell schaft«; das »Blut« oder die »Gene«; oder einfach die Situation, in welche jede(r) geworfen ist – von wem eigentlich? – die Partitur darstellt, nach welcher wir zu singen ha ben ... Leute, welche dieser Sekte anhängen, nenne ich alle gleich, egal ob sie nun die »völkische« oder »fortschrittliche« Variante gewählt haben. Ich nenne sie Deterministen. Die freiwillig Vorherbestimmten ...
Wir müssen uns die Freiheit nicht erkämpfen. Wir verfügen bereits über sie. Und wer aus diesem Wissen handelt, verhält sich bereits politisch. Die sogenannten
»Politiker« wurden ja vom Kapital angestellt, um die Bevölkerung zu entpolitisieren. »Politisch« bleibt der Kampf um Ressourcen. Die Ver fügung über Ressourcen heißt »Macht«. Um von der Macht frage abzulenken, spielen die politischen Lager andauerende Freund schafts-Matches – Überbau-Mono poly. Während die Hardliner-»Liberalen« die Oberliga dominieren. Sie lassen uns lauter blödsinnige Fragen über das »Wesen« des »Menschen« stellen.
Was ist dieses Abstractum, der »Mensch«? Das animal rationale ? Ein Spielball ökonomischer »Kräfte« ? Das Element einer politischen »Klas se«? Oder einer aus Blut und Boden zusammengeklumpten »Rasse«? Sind wir, wie der Papst des Athe ismus, Richard Dawkins, verkündet, nur DNA-Behälter, mittels welcher sich »egoistische Gene« replizieren? Oder sind wir Wesen – auch die sogenannte »Eso terik« hat längst ihre entpolitisierenden Metas tasen überall hin gestreut – welche unzählige »Kalpas« hindurch immer wieder überzogene Kredite bei einer Art kosmischen Weltbank aufnehmen müssen, Karma genannt, eine ethische Schuldenlast, welche erst in as tronomischen Zeitläuften getilgt werden kann, da wir fast alle dauernd in die ethische Schuldfalle rutschen ...
Es gab vor geraumer Zeit einen Franzosen, der nachwies, dass wir eines sind: Pure Freiheiten, welche ihren Bedingungen nur ausgeliefert bleiben, wenn wir an sie glau ben; da war auch seine Gefährtin, die mit einem zweiten epo chalen Buch diese Wahrheit weiter untermauerte. Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir.
Was ist der Mensch, dass er seiner nie gedenkt? Das Geschöpf, dessen Dasein dem Irgendwie-Sein vorausgeht, dessen Existenz seiner Essenz vorausgeht! Abso lut frei ... Aber ist das nicht Unsinn? Bist du wirklich absolut frei? Probier es. Nicht erst morgen ... in ein paar Stunden – SOFORT!