Lebe! “Stop consuming, start producing”
Lebe! “Stop consuming, start producing”
Brennstoff Nr. 68 | Brennstoff Redaktion | 07.11.2024 | 3 Minuten

Eine transformative Kraft

In seinem Buch The Power of Just Doing Stuff: How local action can change the world zeigt der Aktivist und Gründer des Transition Town Movements, Rob Hopkins, anhand von zahlreichen Beispielen, welche transformative Kraft ein gemeinschaftlicher Aufbruch in das Tun für das Gemeinwohl innerhalb von unterschiedlichen Gemeinschaften und Gemeinden haben kann.

Es sind Menschen wie du und ich,

die, anstatt auf die Erlaubnis der Politik zu warten, einfach die Ärmel hochkrempeln, sich mit Freunden und Nachbarn vernetzen und beginnen, etwas Sinnvolles in ihrem Leben zu tun. Egal, ob sie dabei klein oder groß anfangen, sie stellen am Ende alle fest, dass allein die Dinge in Angriff zu nehmen und am Gelingen des gemeinschaftlichen Projektes zu arbeiten ihre Nachbarschaft, ihre Beziehungen und ihr Leben verändert hat. Auch die innovativen Tüftler der aufstrebenden Maker-Bewegung und die vielen regionalen Reparatur- und Näh-Cafés machen aus Konsumierenden wieder Produzierende, was sinnlosen Konsum verhindert, die Gemeinschaft stärkt und die Selbstwirksamkeit des Individuums fördert.

Der Beginn eines regenerativen Lebensstils, bei dem wir bewusst an den lebenden Systemen teilnehmen, von denen wir ein Teil sind, kann in diesem Zusammenhang fast wie eine Neugeburt verstanden werden, eine Regenesis in der tieferen Bedeutung des Wortes: Der Ausstieg aus der täglichen, beinahe ausschließlich von negativen Nachrichten dominierten, Medienmatrix. Das stets erhebende und sinnstiftende Gefühl, an einer Verbesserung und einem gemeinschaftlichen Aufbau einer gerechten und lebenswerten Zukunft mitzuwirken, anstatt nur weniger vom Schlechten zu tun, um den Schaden zu begrenzen. Mit Wertschätzung und Respekt gegenüber der belebten Mitwelt einen aktiven Beitrag zu einem größeren Ganzen zu leisten und Bedingungen zu schaffen, die der Entfaltung und der Vielfalt des Lebens in all seinen Ausformungen förderlich sind. All das resultiert schließlich auch in der Regeneration des eigenen Lebens, des eigenen Körpers und der Psyche.

Dies alles wird eine unserer wichtigsten Fähigkeiten wiederbeleben: die unserer grenzenlosen Vorstellungskraft. Dass die Kraft unserer Gedanken sprichwörtliche Berge versetzen kann, zeigte Rob Hopkins eindrücklich in seinem letzten Buch mit dem Titel From What Is to What If: Unleashing the Power of Imagination to Create the Future We Want.

Bei Kindern entsteht diese Begeisterung für das Neue quasi wie von selbst während der Interaktion untereinander und mit der Umwelt. Wir sollten daher die körperliche und seelische Kompetenz unserer Kinder um jeden Preis fördern und sie vor dem Fluch der Meritokratie und dem krankhaften Anerkennungswahn unserer
Social-Media-Gesellschaft schützen.

Die Beschäftigung mit dem Konzept des regenerativen Entwicklungspfades und ein komplexes Verständnis für das Lebendige können auch dein Leben von Grund auf verändern. Es geht schließlich um die Essenz deines eigenen Daseins. Das ist auch das Mächtige an der regenerativen Sichtweise: Sie verändert uns von Grund auf und befreit uns von den Grenzen der althergebrachten Narrative unserer Vergangenheit. Es ist eine nicht absehbare Reise auf der Suche nach uns selbst und unserem Platz im Universum.

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