Ich erzähle es gern, dass mich Milo Rau zu den Dreharbeiten seines Jesusfilms „Das neue Evangelium“ nach Matera, Süd-Italien, eingeladen hat. So kam es, dass ich bei der Verfilmung der Kreuzigung dabei sein durfte. In diesem Jesusfilm sind fast alle Apostel und „natürlich“ auch Jesus, schwarzafrikanische Flüchtlinge, die in der süditalienischen Landwirtschaft wie Sklaven gehalten werden (so kommen von dort die billigsten Tomaten).
Jesus solidarisiert sich mit den Armen, den Geknechteten, den Versklavten. Dennoch wird er gekreuzigt, - oder eben gerade deshalb.
Am nächsten Tag, also am Tag nach der Kreuzigung, führte mich Jesus (Ivan Sagnet aus Kamerun) in die Ghettos, wo diese rechtlosen Landarbeiter gehalten werden. Ich bin nicht besonders furchtsam, und trotzdem hätte ich mich ohne Jesus nicht getraut, dort zu verweilen. Plötzlich blieb Jesus plötzlich stehen und sagte zu mir:
Schau, das ist Aisha. Sie ist die gute Seele in diesem Ghetto. Sie gibt denen zu essen, die hungern, und sie tröstet diejenigen, die Trost suchen.“ Renate, sie war das Herz der GEA-Akademie, wusste, dass ich in Süditalien Flüchtlingslager besuchen würde, da gab sie mir 300,- Euro und meinte „du wirst sicher Leute treffen, die‘s brauchen können.“ Als mir nun Jesus die Aisha, sie war eine ältere Frau aus West-Afrika, vorstellte, griff ich in meinen Hosensack, nahm die 300,- Euro und gab sie ihr. Aischa stieß einen Schrei aus, den ich jetzt noch immer spüre. Ihr Freudenschrei ging mir durch Mark und Bein. Ihr ganzes Leben lang ist es nie passiert, dass ihr irgendjemand 300,- Euro gab.
Wunderbare Geldvermehrung
Ich erzählte diese Renate-Aischa-Cham-Hakon-Willi-Rosa Geschichte weiter und weiter und siehe da, - die Geschichte entfachte eine ansteckende Wirkung.
Ansteckende Gesundheit
Oh ja, auf der Welt gibt es nicht nur ansteckende Krankheiten. Auch Mut, Freundlichkeit und auch Großzügigkeit haben eine Ansteckungskraft .... aus vielen 300 Euro Spenden (manche mehr, manche weniger) „entstanden“ in Summe hunderttausende Euro, die lebensbejahenden, gemeinschaftsdienenden Projekten Rückenwind verleihen. Dank Euch, dank uns - wir sind eine Menschheitsfamilie.
Die Tomaten von Casa Sankara
Aus Süditalien kommen die billigsten Tomaten Europas, weil dort hunderttausende ausländische Erntehelfer arbeiten. Viele von ihnen arbeiten unter Bedingungen, die italienische Gewerkschafter als „moderne Form der Sklaverei“ bezeichnen.
Casa Sankara, so nennt sich eine Gruppe (jetzt sind sie schon mehr als 500), die sich aus dieser Sklaverei befreit hat. Sie haben Land gepachtet, ziehen selber Tomaten und - wie so oft bei solchen Projekten - haben sie Probleme mit dem Vertrieb.
Drum verschenken wir in allen GEA Läden- diese Tomatendosen gegen eine Spende. Ingrid, Pauls Mama, eine Superköchin, bestätigt die tolle Qualität.
Ein starkes Vorbild
Gustl Zwerger betreibt einen GEA Laden in Isny. Natürlich hat er auch Tomaten von der „Terra de la Liberta“. Er erzählte die Geschichte von einem Kunden, der gleich 15 Dosen Tomaten mitnahm, - er meinte, ein jede/r seiner Freunde würde heuer zu Weihnachten 1 Dose dieser köstlichen Tomaten bekommen ... und, - damit die Leute von Casa Sankara auch was davon haben, gab er 300,- Euro.
Wir sagen DANKE im Namen der 500 „Schützlinge“ vom Casa Sankara.
Bisher konnten wir 80.000 Euro an Casa Sankara überweisen. Danke allen, die da mitmachen. Mille Grazie.