Hitze, Dürre, Wassermangel
Hitze, Dürre, Wassermangel
Brennstoff Nr. 62 | Heini Staudinger | 30.01.2024 | 3 Minuten

Afar, im Norden Äthiopiens, die wildeste Gegend der Welt

Temperaturen von mehr als 50 Grad sind dort keine Seltenheit. Hitze, Dürre, Wassermangel. Unser- eins kann gar nicht verstehen, wie Menschen in so einer Gegend überleben können. Wir, die wir Europa gewohnt sind, würden dort innerhalb weniger Wochen verrecken. Das Volk der Afar jedoch lebt genau dort. Sie sind Hirten. Hirten, die es sich zur Pflicht gemacht haben, immer wieder weiterzuziehen. Denn nur so kann sich das Land, die Erde, wieder erholen. Als Hirten sind sie praktizierende Ökologen. Doch ihre eigene Umsicht und Hege der Natur schützt sie nicht vor dem Klimawandel.

UND NOCH DAZU KRIEG

Seit November 2020 herrscht in der Nachbarregion Tigray Krieg.

Afar ist größer als Österreich. Zu den 1,4 Millionen Einwohnern kamen/kommen zum ohnehin sehr harten Alltag hunderttausende Kriegs-Flüchtlinge dazu. Vor wenigen Tagen sahen wir hier bei uns einen Vortrag der „Karawane der Menschlichkeit“. Die (vormaligen) Reisefotografen Pascal Violo und Bruno Maul zeigten Fotos von ihren Reisen mit Hilfsgütern in diverse Flüchtlingslager und Waisenhäuser. Unsere Schuhe waren immer mit dabei – tausende Paare. (Danke den SchuhspenderInnen) Pascal und Bruno zeigten uns viele gute, berührende Bilder von Menschen, von Menschen in Not. Am „schlimmsten“ jedoch waren die herzzerreißenden Kinderbilder.

Nun kennen wir Valerie Browning seit fast 10 Jahren. Vor knapp 40 Jahren hat sie einen Afar geheiratet. Sie sagt ohne einen Hauch von Bitterkeit „ich habe in die Armut eingeheiratet“. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie die einzige zuverlässliche Selbsthilfe- und Hilfsorganisation namens APDA, in einem Land von fast 100.000 km2 Größe.

WAS MACHT APDA

Die Alten und Weisen der Afar entschieden in einem zwei Wochen dauernden Meeting, was für ihr Volk wichtig sei. Bildung? Ja. Aber nicht die Bildung nach französischem oder englischem Vorbild – sie wollten selber entscheiden, was an Bildung für ihr Wüstenleben sinnvoll ist. Gesundheit? Ja. Aber nicht die westliche Medizin – die könnten sie sich sowieso nicht leisten – sondern eine systematische Erforschung des naturheilkundlichen Wissens und dazu eine ganze Armee von „Barfußärzten“. Die Abschaffung der Mädchenbeschneidung ist eines ihrer Hauptanliegen. Hierbei sucht sie die Unterstützung der religiösen Führer, mit deren Gutachten sie nachweisen kann, dass der Koran kein einziges Mal von der Mädchenbeschneidung spricht, geschweige denn sie als religiöses Gesetz fordert.

Valeries Vorgangsweise ist direkt. „Ich bin nicht diplomatisch“, sagt sie von sich selbst. Das stimmt wirklich. Dafür aber ist sie höchst effizient. Am 23. Juni hat unsere Renate Gönner Valerie Browning getroffen und hat ihr persönlich einen Scheck über 50.000,– Euro übergeben.

Wir sind froh, dass wir in APDA eine höchst zuverlässliche Partnerorganisation haben. Zuverlässige Partner sind Bedingung, dass unser Spendengeld (Danke euch allen) wirklich diejenigen erreicht, die es am nötigsten brauchen. Danke! – im Namen dieser Armen.

UNSERE SPENDEN – EIN ZEICHEN DER VERBUNDENHEIT
Afrika Spendenkonto lautend auf Heinrich Staudinger für Afrika
IBAN: AT18 3241 5000 0000 1370
BIC: RLN WAT WWO WS

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