Gastfreundschaft
Gastfreundschaft
Brennstoff Nr. 60 | Heini Staudinger | 01.02.2024 | 3 Minuten

Gartenbau im Südsudan

Ihr Beitrag zum Klimawandel ist nahezu Null. Viel kleiner kann der ökologische Fußabdruck kaum sein. Dennoch trifft sie der Klimawandel hart. Vor einem Jahr Fluten und Hochwasser, dann eine scharfe Dürre, die die ganze Ernte vernichtete … Südsudan – in den letzten 60 Jahren 50 Jahre Krieg. Erdöl macht den Krieg möglich. Waffen gibt’s nicht gratis. Ungeheure Flüchtlingsströme innerhalb des Landes.

Gandhi sagte einmal:

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“ Bischof Taban, ein alter, beseelter Mann, beschritt diese Weg und gründete das Friedensdorf Kuron, in dem Frieden gelebt wird. Dort haben sie Gemeinschaftsgärten zur Selbstversorgung angelegt und soeben wurde das neue Lagerhaus fertiggestellt, wo die Ernte geschützt gelagert werden kann – heuer vorallem Mais-Hilfslieferungen, da die Ernte in der Dürre kaputt ging. Der Bau von diesem Speicher wurde mit unseren (deinen/meinen/unseren) Spendengeldern finanziert....wir sind froh und dankbar, dass dieses Projekt so erfolgreich ist. Ein Weg zum Frieden.

Wenn der Fisch im Wasser weint, sieht man seine Tränen nicht

Helmut Buchegger

Ein „normaler“ Maturant/Abiturient weiß von Afrika (fast) nix. In Wirklichkeit ist das ein Skandal, weil ein unglaublich interessanter, lebendiger Erdteil einfach ausgeblendet wird.

Helmut Buchegger war jahrzehntelang als Missionar in Zentralafrika. Er kennt Afrika wirklich von innnen und er erzählt davon in unzähligen interessanten Geschichten. Sein Buch beinhaltet auch einen Abschnitt afrikanischer Geschichte, die ein gebildeter Mensch einfach wissen sollte. Es hülfe einander besser verstehen zu können.

Gastfreundschaft

1973. Reinhold und ich waren wochenlang mit unseren Mopeds im Kongo unterwegs. Tag täglich waren wir eingeladen. Wir wurden wie Könige empfangen und badeten in der Sonne der afrikanischen Gastfreundschaft. In diesen Wochen brauchten wir gar kein Geld, außer für Benzin für Mopeds. Das war 1973. Der Kongo ist groß - rund sieben mal so groß wie Deutschland. Der Kongo ist überaus fruchtbar und ungeheuer reich an Bodenschätzen.

2021 ist alles anders. Der Wirtschaftskrieg um die Bodenschätze kostete mindestens 6 Milionen Kongoles/innen das Leben und so nebenbei zerstörte die globale Finanzkraft der Bergbaukonzerne die heimische Landwirtschaft, – denn die kaufen global zu Preisen ein, mit denen die regionale Landwirtschaft nicht existieren kann. That’s it. Todbringender Reichtum.

Lieber Heini,

Ich habe euch heute 10.000 Euro für eure Afrika-Projekte überwiesen. Dazu möchte ich dir eine kleine Geschichte erzählen. Meine Mutter hatte als junge Frau den Traum, gemeinsam mit ihrem damaligen Freund, einem jungen Arzt, nach Afrika zu gehen, um dort nach dem Vorbild Albert Schweitzers ein Krankenhaus zu bauen. Das muss so um 1960 gewesen sein. Bald darauf haben sich aber meine Eltern kennengelernt und so begann eine neue Geschichte. Der genannte Arzt hat die Sache mit der Klinik tatsächlich durchgezogen und war bis an sein Lebensende in Afrika tätig. Für meine Mutter ist Afrika immer so etwas wie ein Sehnsuchtskontinent geblieben. Voriges Jahr ist sie mit 78 Jahren verstorben. Aus meinem Anteil der Verlassenschaft stammt nun diese Spende. Mir gefällt die Vorstellung, dass etwas aus dem Besitz meiner Mutter nun doch, Jahrzehnte später und nach vielen „Umwegen“, nach Afrika geht und dort Gutes bewirkt. Möge es so sein!

Mit liebem Gruß aus Graz
Christian

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