Fight the Fever
Fight the Fever
Brennstoff Nr. 62 | Katharina Weingartner | 24.01.2024 | 4 Minuten

Projekte, die eine andere Welt erschaffen

Es könnt so einfach sein und doch ist es auf der anderen Seite richtig brutal. Die Natur beschenkt uns einerseits mit einem starken Heilkraut (Artemisia annua), andrerseits sterben Jahr für Jahr mindestens eine halbe Million Menschen an Malaria. Artemisia annua hilft bei der Behandlung von Malaria hervorragend. Ein einfaches Kraut. Es gehört zur Familie der Beifuß Gewächse und es wächst völlig unkompliziert. Auch bei uns im Waldviertel, in unserem Garten. Einigen von uns hat es heuer schon, in diesem seltsamen Corona Jahr, ganz hervorragend geholfen. Auch mir. Der Beweis: Nach überstandener Covid Erkrankung habe ich gemessene Rekordwerte an Antikörpern. Kein Wunder, meinte meine Pharmazeutin, denn Artemisia stärkt nachweislich das Immunsystem.

Mali

Die Großmutter meines Freundes Tristan Toe hat 13 Kinder zur Welt gebracht. Elf gingen an Malaria zugrunde. Zwei überlebten. Einer von den beiden wurde Tristans Vater.

Burkina Faso

Tristan hat seinem Onkel Nando Artemisia Samen nach Burkina Faso mitgegeben. Die Saat ist wunderbar aufgegangen. Erstmalig blieb seine große Familie das ganze Jahr gesund.

Nobelpreis für ein Heilkraut

*Artemisia Annua ist ein altbewährtes Hausmittel gegen Malaria.

2015 wurde der Medizin-Nobelpreis der chinesischen Ärztin, Dr. You You Tu, verliehen. Zum ersten Mal war der Wirkstoff einer Heilpflanze – Beifuß (isoliertes Artemisinin) – Gegenstand der Ehrung. Dr. Tu folgte in ihren Untersuchungen dem uralten Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), um schließlich ein hochwirksames Mittel gegen Malaria zu finden, bzw. um altes Wissen mit modernen Methoden zu bestätigen. Wir unterstützen dieses Projekt in voller Überzeugung

Bizarre Welt

Die Lobbymacht der Pharmaindustrie und die WHO haben es zu Wege gebracht, Artemisia in etlichen Ländern Afrikas zu verbieten.

Killer

Malaria ist ein Killer, sowohl für die Menschen als auch für die Volkswirtschaften der betroffenen Staaten, denn in Afrika werden 40 Prozent der Ausgaben des Gesundheitswesens für die Behandlung von Malaria aufgewendet.

Von Armut befreien

„Wenn wir Afrika von Malaria befreien, befreien wir Afrika von der Armut.“ Auch der Pharmakologe Patrick Okwang konnte die Wirksamkeit von Artemisia nachweisen. Er ist überzeugt, dass dieses Heilkraut Millionen von Menschen in Afrika retten könnte – wenn Pharmakonzerne aufhören würden, die WHO unter Druck zu setzen und den Tee unter fadenscheinigen Vorwänden zu verbieten.

Fight the Fever!

Nomen es omen. Die Artemisia Kämpfer und Kämpferinnen gehen jetzt in die Dörfer und in Schulen. In Mustergärten erlernen die Schüler den Umgang mit Artemisia, - vom Samen bis zum Anbau, von Ernte und Trocknung bis zum fertigen Tee. Hilfe zur Selbsthilfe. Natura sanat. Die Natur heilt.

Taguna

1993 fuhr ich mit meier Freundin Maruska 5.000 Kilometer mit dem Fahrrad durch Afrika. Dabei kamen wir auch ins Land der Dogon, im östlichen Mali. Eine unglaublich bezaubernde Kultur. Wunderbare Architektur. Ein durchorganisierter Alltag, der immer im Einklang steht mit der Natur.

Nun leidet auch das Dogonland unter dem dschihadistischen Terror. Der Terror behindert natürlich auch die Landwirtschaft und so zieht der Hunger ins Land. Von Katrin Rohde, in ihrem Waisenhaus in Ougadougou landen immer wieder Kinder und Jugendliche aus dieser Gegend, erreichte uns ihre Bitte „Hungerhilfe“ ins Dogonland zu schicken. Wir schickten Geld und sie schickte einige LKWs mit Mais und Reis ins Dogonland.

Katrin, ich bin dankbar, dass das geklappt hat. Von den Dogon, das meine ich im Ernst, von denen können wir noch viel lernen. In solchen Hütten, den sogenannten Tagunas, versuchen die Dogon ihre Konflikte zu lösen. Die Decke in so einer Taguna ist so niedrig, dass keiner in Wut aufspringen kann. Die Sitzung dauert so lange, bis sie gemeinsam eine Lösung gefunden haben. In so einer Taguna haben sie getagt, um die gerechte Verteilung von Mais und Reis zu verhandeln.

Die Dogon

Die Dogon sind ein Volk mit vielen Geheimnissen. Ihre Herkunft ist ungewiß. Einige rätseln, dass sie vor Jahrtausenden aus Ägypten eingewandert sind, denn sie verfügen über ein erstaunliches astronomisches Wissen. In dem heutigen Felsengebiet siedelten sie sich erst im 11. oder 12. Jahrhundert an.

Forscher glauben, dass die Dogon einst Leibeigene eines früheren Mali-Herrschers gewesen sind. Vor 800 Jahren flohen sie, um der Knechtschaft zu entkommen. Sie wollten sich auch nicht dem islamischen Glauben unterwerfen. In den Bandiagara-Felsen legten sie ihre Behausungen an, so dass sie nicht leicht zu finden waren. Von den hohen Felsen aus konnten sie Eindringlinge schon von weitem erspähen und sie vertreiben.

Die ältesten Dörfer der Dogon kleben wie Schwalbennester auf kleinen Felsterassen der Falaise. Diese ehemaligen Behausungen dienen jetzt den Dogon als Tempel, Grabstätten und heilige Verstecke für Masken und Fetische. Sie beherrschen eine hochentwickelte Lehmarchitektur und schaffen aus Lehm einzigartige Skulpturen wie die Skulptur links im Bild. (Quelle: afrika-junior.de)

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Katharina Weingartner

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