Eine Menschheitsfamilie
Eine Menschheitsfamilie
Brennstoff Nr. 63 | Heini Staudinger | 23.01.2024 | 4 Minuten

Helping other people helps me

Felwine Sarr

Der senegalesische Sozialwissenschaftler will das übliche Afrika Bild „Dunkler Kontinent“, „Elendsgebiet“ oder „Rohstofflager der Welt“ transformieren. Dieses Bild steckt nicht nur in den Köpfen der Weißen, es behindert auch die Entwicklungsperspektiven Afrikas. Zurecht kritisiert er die europäische Denke, die nicht nur in Afrika Unheil gebracht hat, denn dieses technozentrierte Denken treibt den ganzen Erdball an den Rand des Abgrunds. Sarr meint, es sei an der Zeit zum ursprünglichen Sinn des Menschseins zurückzufinden. Dabei können afrikanische Werte hilfreich sein.

Thomas Piketty

„Eine kurze Geschichte der Gleichheit“ ... wie heuchlerisch schon der Begriff der internationalen Hilfe ist. Zunächst einmal ist die öffentliche Entwicklungshilfe sehr viel begrenzter, als man mitunter denkt: sie macht insgesamt weniger als 0,2 % des globalen BIP aus. Nur zum Vergleich: Allein die Klimaschäden, die den armen Ländern durch die Emissionen der reichen Länder entstehen, machen mehrere Prozent des globalen BIP aus.

Das zweite Problem liegt daran, dass in den meisten Ländern, denen da „geholfen“ wird, die Abflüsse durch Gewinne multinationaler Unternehmen und Kapitalflucht in Wahrheit die Zuflüsse durch öffentliche Hilfen um ein Vielfaches übersteigen.

Hans Rauscher

Seit mehr als 30 Jahren kommt Hans regelmäßig in den Süd-Sudan. Seit Jahrzehnten begleitet er Enwicklungshilfeprojekte. Seine Beobachtung: Großprojekte der Internationalen Entwicklungshilfe versanden oft „irgendwo“. Fast immer jedoch sind Kleinprojekte erfolgreich, besonders dann, wenn darin Menschen die Verantwortung tragen, die selber, ungeachtet der Hilfe, all´ ihre Kraft, ihre Energie und ihre Liebe in eine gute Entwicklung investieren. Permakultur, Ernährungssouveränität, Hilfe durch Selbsthilfe.

Tristan Toé

Man muss sich diese Sauerei einmal vorstellen. Jahrtausende lang gab es in der Landwirtschaft gar keine andere Möglichkeit, als die, aus der Ernte des einen Jahres das Saatgut für das nächste Jahr zu gewinnen. Jahrtausende lang hat das funktioniert, denn sonst gäbe es ja dort gar keine Menschen.

Dann aber kamen die Konzerne mit einem völlig neuen „Heils“-Versprechen: modernes Saatgut sei leistungsfähiger, die Ernten ertragreicher und die Arbeit leichter .... und in wenigen Jahrzehnten ist es den Konzernen gelungen, samenfeste Getreide- und Gemüse-Sorten fast gänzlich zu verdrängen, nämlich durch Hybridsaatgut. Hybride haben einen schlimmen Nachteil: man muss das Saatgut Jahr für Jahr kaufen.

Tristan Toe ist richtig zornig geworden, als er bei einem Besuch in seiner alten Heimat Mali für die Landwirtschaft seines Onkels norgendwo samenfestes Saatgut fand.

Tristan ist mein Freund. Er ist in Mali aufgewachsen. Von Kindheit an hat er sich für gesunde Lebensmitteln und so auch für gesunde Landwirtschaft (also auch für gesunde Böden und vitaler und samfester Saatgutvielfalt) interessiert. Drum ging er nach Frankreich, um Gartenbau, Pflanzenzüchtung und Saatgutvermehrung zu studieren.

In Österreichs größten biologischen (dynamisch) Saatgutfirmen hat er viel Erfahrung gesammelt und nun ist er gut gerüstet in Mali eine Saatgutzucht aufzubauen. Der Startschuss ist schon vor einem halben Jahr passiert. In wenigen Wochen fahren Tristan und ich wieder nach Mali, um den nächsten Schritt zu setzen. Die Rückgewinnung der Unabhängigkeit der Bauern (von den Saatgutkonzernen) ist ein höchst sinnvolles Ziel! - Drum unterstützen wir dieses Projekt mit voller Überzeugung und aus ganzem Herzen.

50.000 EURO HUNGERHILFE

Es ist für uns kaum zu verstehen, wie Menschen in diesem Wüstengebiet Afar, im Norden Äthiopiens, (über)-leben können. Temperaturen bis 50 Grad C. Dann noch die Dürre, und dann zusätzlich noch hunderttausesnde Flüchtlinge aus der Nachbarregion Tigray, in der ein brutaler Krieg herrscht. Wir sind dankbar, dass wir über die Organisation APDA unsere Spendengelder sicher ans Ziel bringen können.

FRIEDENDORF KURON

Im Süd-Sudan herrschte in den letzten 60 Jahren 50 Jahre lang Krieg. (Kriege sind teuer - Bodenschätze nähren den Krieg.) Inmitten von dem ganzen Wahnsinn entstand unter der Initiative von Bischon Taban das Friedensdorf Kuron. Die Menschen dort verweigern den Krieg. Wir sind dankbar, dass wir via Hans Rauscher (siehe Bild) das Friedensdorf unterstützen dürfen.

NELSON MANDELA

Der große Friedensstifter. 27 Jahre saß er im Gefängnis. Er wusste, dass der Weg zum Frieden nur übers Verzeihen möglich ist. Mandela - Meister des Verzeihens. Ein Vorbild für uns alle. Ein Vorbild für die Welt.

AFRIKA-SPENDENKONTO lautend auf:
Heinrich Staudinger für Afrika
Kennwort: MENSCHHEITSFAMILIE
IBAN: AT18 3241 5000 0000 1370
BIC: RLN WAT WWO WS

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