Editorial Brennstoff Nr. 68
Editorial Brennstoff Nr. 68
Brennstoff Nr. 68 | Heini Staudinger | 07.11.2024 | 3 Minuten

“Ich kann nicht anders. Die Umstände zwingen mich.“ So heißt es oft. Jeder hat irgendwelche Zwänge, die ihn dabei hindern, das zu tun, was er für richtig hält. Und, - weil wir alle den Zwängen folgen und nicht unserer Sehnsucht, schaut die Welt so aus, wie sie ausschaut, und nicht so, wie wir sie ersehnt hätten.

Zwänge kommen gern im Mäntelchen der Vernunft. Doch wenn wir - brav und vernünftig - zu sehr den Zwängen folgen, bleibt oft etwas Trauriges zurück, - nämlich die Sehnsucht nach Leben. Und da sagt Rumi, - die Tür ist offen.

Auch Süchte sind harte Nüsse. Rauchen, Alkohol, Drogen, Tabletten, Arbeiten, Computer, Handy usf. Der zwanghafte Glaube ans Wirtschaftswachstum gehört dazu. Dieser treibt uns regelmäßig in neue, immer schärfere Zwänge. Menschengemachter Wahnsinn. Warum ändern wir nicht die Rahmenbedingungen? Die Tür ist offen.

In einem Weihnachtshymnus heißt es so schön „Friede den Menschen guten Willens.“ Wenn der gute Wille doch hülfe. In diesem Brennstoff kommen Stimmen zu Wort, die den Krieg erlebt haben. Albert Einstein, Hilde Domin, Mahatma Gandhi, Borchert und ... sie kämpfen mit ihrer Stimme um den Frieden und laden jeden von uns ein für den Frieden agieren.

Papst Johannes Paul II nannte diese (Sach-)Zwänge „sündige Strukturen“, denn sie hindern uns das zu sein, was wir sein sollten, nämlich Menschen. Rumi meint, - und er wiederholt es immer wieder, - die Tür ist offen. Geh. Brich auf. Dein Herz kennt den Weg. Lass Dich nicht fressen von all diesen Zwängen. Dort, wo du gerade bist, ist der rechte Ort. Dort kannst du sein, was du sein sollst, - ein Mensch.

Das meint im Ernst

Dein/Ihr Heini Staudinger


PS: Ich will es nicht verschweigen, - wir arbeiten mit dem Zwang vom Verkauf unserer Schuhe, Taschen und Betten zu leben. Und jetzt, vor Weihnachten, haben wir ziemlich sympathische Kleinigkeiten, die viele erfreuen. Willkommen ....


Was ist Sufismus?

RUMI antwortet: „Freude finden im Herzen,
wenn die Zeit des Kummers kommt.“

„Folge deinem Herzen, auch wenn es dich vom Pfad ängstlicher Seelen wegführt. Verhärte nicht, auch wenn dich das Leben einmal quält, denn es gilt nichts außer dieses, - das Leben zu lieben.“

WILHELM REICH

„Aber jetzt, für eine gewisse Zeit, haben wir die Gelegenheit zu einer freien Entscheidung zu gelangen; zu der Entscheidung einen anderen Weg zu gehen als den, den wir in der Vergangenheit eingeschlagen haben. Wir können uns jetzt noch dazu entschließen, unsere Intelligenz auf die Natur abzustimmen.“

JOSEPH BEUYS

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