Ich habe es schon einmal erzählt, dass die ersten Worte, die ich als Kind im öffentlichen Raum lesen konnte, waren: FRIEDE ABRÜSTUNG. Ich weiß heute noch die Mauern, von denen es stand, und ich fragte, „Papa, was heißt das?“.
1959 war der Krieg längst vorbei, und doch war er nahe genug, dass die Menschen genau wussten, was mit FRIEDE ABRÜSTUNG gemeint sei.
Als Jugendlicher erlebte ich mittendrin die Demons- trationen gegen den Vietnam Krieg. Und als der 1975 endlich vorbei war, hatten viele von uns das Gefühl, jetzt ginge es endlich in die richtige Rich- tung. Abrüstung und Frieden weltweit.
Weit gefehlt, - Jugoslawien, Irak, Kuweit, Syrien, Kongo, Sudan, Ukraine, Gaza und damit kein Ende. Die Ausweitung der jüngeren Kriege liegt drohend in der Luft.
Bertha von Suttner, „unsere“ österreichische Friedens-Nobelpreisträgerin wusste 1914 noch nichts von der Atombombe, und doch glaubte sie, dass Kriege wegen der immer noch schrecklich- eren Waffen unführbar würden.
Renate schrieb mir: „Kann mir noch irgendeine Menschenseele erklären, dass 100 Milliarden aus der EU Kasse für den Tod (=Krieg) dringender benötigt werden als 100 Milliarden für s Leben?
Oft fällt es mir schwer mit diesen Fragen - inmitten permanenter Kriegspropaganda - allein zu sein.
Drum bin ich richtig froh, dass uns demnächst das Pfingstsymposium Gelegenheit gibt, gemein- sam nachzudenken, was wir in dieser kriegs- durchtränkten Zeit Sinnvolles für den Frieden tun können. Das macht Sinn.
Das meint im Ernst Dein/Euer Heini Staudinger