Liebe Freundinnnen, Liebe Freunde,
Jeremias ist 20 Jahre alt, als Gott ihn ruft. (… seine innere Stimme? Jede/r hat eine innere Stimme, da innen drinnen rennt immer irgendwas, auch allerhand Blödsinn, - und doch ist es so, dass wir meistens ziemlich genau spüren, wenn es ernst wird, wenn es „wahr“ ist.) Nun antwortet Jeremias auf seine Berufung (im inneren Dialog): „Ach Gott, ich bin doch viel zu jung und klug genug bin ich auch nicht“. Da antwortet Gott (die abwägende innere Stimme): „Dein Alter ist völlig egal, auch dein Intelligenzquotient ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass du das Herz am rechten Fleck hast.“ Langsam kapiert Jeremias, dass er doch der Richtige ist. Er akzeptiert, dass er sich nicht davor drücken kann/darf, seinem Volk, dem Volk Israel, klar zu machen, dass es dem Untergang geweiht ist, weil es dem Götzendienst verfallen ist und weil sich die herrschenden Eliten einen Dreck um die Gerechtigkeit im Land kümmern.
Der Gott unserer Gesellschaft heißt Geld. Diesem Gott opfern wir alles. Das Schöne im Menschen, die Menschlichkeit, und auch das Schöne in der Natur, den Wald, die Gesundheit der Böden und der Meere. Das Geld hält Menschen in Jobs, an denen sie selbst leiden, die dem Geld dienen und nicht dem Leben. Für Gold, Diamanten, Öl, Coltan usw. werden Millionen von Menschen ermordet. (S.2, Marx Zitat) Die Logik des Geldes will, dass wir so fortfahren, obwohl unser Herz ganz was Andres will.
Die herrschenden Eliten kümmern sich einen Dreck um die Gerechtigkeit. Im Handel mit den Ländern des Südens sowieso nicht, - und auch bei uns, im reichen Norden, genießen Konzerne perverse Steuerprivilegien, während die Kleinbetriebe systematisch gequält wurden und werden. „Wurden“ schreib ich deshalb, weil unzählige, hochkompetente und fleißige Firmen diese Ungerechtigkeiten nicht überlebt haben.
Wir müssen uns/dürfen uns diesen Wahnsinn nicht gefallen lassen. Drum steh auf. Mit dem Herz am rechten Fleck kommt alles in Bewegung. Du selbst und die Welt auch.
Das meint im Ernst
Heini Staudinger