Liebe Freundinnnen, Liebe Freunde,
Papst Franziskus sagt es immer wieder: »Diese Wirtschaft tötet.« Sie ist gnadenlos zu den Armen und gnadenlos gegenüber der Natur. Neulich war ich in Laufen in Bayern zu einer Veranstaltung über gemeinsinniges Wirtschaften eingeladen. Dabei erfuhr ich, dass neun von zehn Deutschen eine andere Wirtschaft ersehnen. 450 Leute kamen zu dieser Veranstaltung. Hoffnung lag in der Luft. Und doch ist es so: alles wird so bleiben wie es ist, es sei denn, wir ( ja, wir ! ich meine uns – dich und mich ) machen es ab sofort anders.
In seinem TED-Talk sagt der Papst, »ein Einzelner ist genug, damit Hoffnung existieren kann, und dieser Einzelne könnten Sie sein!« Mit großem Ernst fordert er Gleichheit, Solidarität und Zärtlichkeit. Ermahnend sagt er: »Helfen wir uns alle dabei, uns zu erinnern, dass der Andere keine Statistik oder eine Nummer ist. Denn: wir alle brauchen einander«. Das Werkzeug, das zu erkennen und umzusetzen ist in uns. Jede/r von uns hat einen Sinn für Gerechtigkeit. Allerdings, wenn wir das Elend, das unser globales Wirtschaftssystem verursacht, nicht sehen (wollen), kann dieses mörderische Unrecht geschehen. Keiner von uns würde es aushalten, den Opfern ins Auge zu blicken, die für unsere Handys sterben müssen (6 Mio. Tote im Osten vom Kongo; siehe Seite 20). Die globale Wirtschaft macht aus Menschen in den armen Ländern Sklaven ( 10 Cent Stundenlohn ). Durch unseren schwachsinnigen Konsum werden wir zu unglücklichen und traurigen Mittätern.
Sobald wir erkennen, dass wir alle durch das Leben, das in jedem von uns fließt, verbunden sind, ändert sich alles. Sobald wir diese Verbundenheit spüren, verspüren wir selbst den Schmerz, wenn Menschen gequält und ausgebeutet werden. In seiner Rede sagt Franziskus, dass »die Solidarität eine freiwillige Reaktion ist, die im Herzen jedes einzelnen entsteht«. Sie ist die Hoffnung der Armen. Che Guevara sagte einst, »Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker«. Ja. Allerdings müssen wir sie ins Rollen bringen. Es wird immer nur dann gelingen, wenn wir ( du und ich – wir ) sie leben. Wir brauchen diese Revolution der Solidarität. Weg von der Zerstörung. Hin zum Leben. Wir brauchen die Revolution der Zärtlichkeit. Hier und jetzt.
Das meint im Ernst
Heini Staudinger