Liebe Freundinnnen, Liebe Freunde,
Ronja Wurmb-Seibel wurde als junge Reporterin nach Afghanistan geschickt, um „wirklichkeitsnah“ zu berichten. Das tat sie. Aber nur solange, bis sie merkte, dass sie mit ihren Berichten nichts Anderes als ein Mosaiksteinchen im Wahnsinns war.Sie fing an zu suchen, wo denn die konstruktiven, die Frieden-stiftenden Aktivitäten zu finden seien, und sie fand in diesem Wahnsinn immer wieder Menschen, die all´ ihre Energie und Liebe dem Wandel zum Frieden widmeten. Dabei entwickelte sie die Formel:
Scheiße plus X. Auf das X kommt es an. Die Scheiße kann noch so schlimm sein, irgendetwas, irgendein X geht immer, und dieses X kann genau der notwendige Same sein, damit Friede sich den Weg bahnen möge.
Die Umstände hierzulande sind offenbar einfacher als in Afghanistan. Wenn ich aber daran denke, was Kinder und Jugendliche in dieser Cyberwelt erleiden, dann bin ich mir nicht mehr so sicher, was einfacher ist. Gabriela Rapp hat dazu ein berührendes Buch geschrieben (Bitte, tu was! – siehe Seite 16), und Christoph Pieh (Donau-Universität Krems) schlägt Alarm „die Häufigkeit von Depressionen bei jungen Menschen ist von 5 % vor der Pandemie auf 50 Prozent gestiegen“. Und, - jedes fünfte Mädchen denkt täglich, oder mindestens jeden zweiten Tag, an Selbstmord. Um Gottes Willen. Tu(t) was!
„Die Nutzungsdauer elektronischer Medien hat sich signifikant erhöht. Handysucht entwickelt sich zu einem Massenphänomen, mit fatalen Folgen für die Heranwachsenden.“ So Alfred Rohrhofer vom „Grünen Kreis“. Und Gabriela Rapp ergänzt, „ … mit fatalen Folgen für die ganze Gesellschaft, denn viele dieser Generation sind in ihrer Sucht gefangen und auf längere Zeit blockiert und behindert. China hat mit Erfolg die Zeiten für Computer-Spiele auf drei Stunden die Woche beschränkt. Begründung: sie wollen nicht zusehen, wie eine ganze Generation zugrunde ginge.
Aus dem Alten Testament, im Buch „Sprüche der Väter“ habe ich folgenden Spruch gefunden. „Wir werden die Aufgabe vielleicht nicht vollbringen, aber wir haben nicht das Recht uns der Aufgabe zu entziehen.“ Die alten Väter haben recht, und heute gilt es für Väter, Mütter und uns alle.
Das meint im Ernst
Heini Staudinger