„Die Waffen nieder. Sag’s vielen … vielen“
„Die Waffen nieder. Sag’s vielen … vielen“
Brennstoff Nr. 62 | Daniele Ganser | 30.01.2024 | 2 Minuten

Das waren die letzten Worte von Bertha von Suttner

Von 1966 bis 1983, beinahe 20 Jahre, zierte Bertha von Suttner die Banknote mit dem höchsten Tauschwert in Österreich, den Tausender.

Sie, die im Jahr 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis erhielt, war Pazifistin mit ganzem Herzen. Sie lebte für ihr Bestreben, den Weltfrieden zu sichern. Von 1885 bis 1902 verbrachte sie den Großteil ihrer Lebenszeit in unserer Nähe, – im Waldviertler Schloss Harmannsdorf. Dort schrieb sie ihren berühmten Roman „Die Waffen nieder“.

Auf ihrem Sterbebett soll Bertha von Suttner mit ihren letzten Worten noch gesagt haben:

„Die Waffen nieder. Sag’s vielen … vielen.“ Einen Monat nach ihrem Tod brach der erste Weltkrieg aus.

Wir sind fähig friedlich zusammen zu leben

In meiner Forschung orientiere ich mich an folgenden drei Prinzipien: UNO-Gewaltverbot, Achtsamkeit und Menschheitsfamilie. Das UNO-Gewaltverbot wurde 1945 erlassen und verbietet die Androhung oder Anwendung von Gewalt in der internationalen Politik. Auch das Prinzip Achtsamkeit ist für die Friedensbewegung ein Juwel. Denn zu oft schon wurden wir Menschen durch Kriegspropaganda getäuscht und verwirrt. Doch das wäre nicht nötig. Wenn wir durch Achtsamkeit lernen, unsere eigenen Gedanken und Gefühle aus einer ruhigen Distanz zu beobachten, stärken wir unsere Klarheit.

Krieg ist nicht unvermeidlich!

Durch Achtsamkeit erkennen wir, dass wir nicht unsere Gedanken und Gefühle sind, sondern das klare Bewusstsein, in dem sie aufsteigen und wie Wolken auch wieder vergehen. Man darf aber nicht zu dem Schluss kommen, dass wir Menschen nicht fähig sind, friedlich zusammenzuleben. Wir können es sehr wohl und tun es jeden Tag, an Millionen verschiedenen Orten. „Lassen sie uns zunächst unsere Haltung gegenüber dem Frieden selbst überprüfen. Zu viele von uns halten ihn für unmöglich“, erklärte US-Präsident John F. Kennedy in einer seiner Reden. „Zu viele von uns halten ihn für nicht zu verwirklichen. Aber das ist ein gefährlicher, defätistischer Glaube. Er führt zu der Schlussfolgerung, dass der Krieg unvermeidlich ist, dass die Menschheit zum Untergang verurteilt ist, dass wir uns in der Gewalt von Kräften befinden, die wir nicht kontrollieren können.“ Doch dies stimmt nicht, das wusste auch Kennedy. „Unsere Probleme sind von Menschen geschaffen, deshalb können sie auch von Menschen gelöst werden. Die Größe, die der menschliche Geist erreichen kann, bestimmt der Mensch selbst.“

Quelle: Daniele Ganser

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Daniele Ganser

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