„Die Wiederbegrünung der Welt.“
In diesem Buch erzählt Jochen Schilk „50 ansteckende Geschichten vom Bäumepflanzen“. Ein hochwirksames Antidepressivum. In einer Geschichte er erzählt er, wie der weltberühmte Fotograf Sebastiao Salgado eine schreckliche Depression, die ihn im Bürgerkrieg von Ruanda erfasst hat, durch s Bäumepflanzen wieder losgeworden ist. In einer anderen Geschichte sagt Joseph Beuys: „Die Bäume sind wichtig, um die menschliche Seele zu retten. Die Seele muss gerettet werden. Dann ist alles andere sowieso gerettet.“
Wiederbegrünung der Insel Rusinga.
Wie oben schon gesagt, steckt in der Wiederbegrünung eine heilende Kraft. Nicht nur der Natur, - auch den Menschen geht es besser.
Evans Odula hat vor ungefähr zwanzig Jahren einen gut bezahlten Job hingeschmissen, weil er von der Idee besessen (oder beseelt) war, seine kahlgeschlägerte Heimatinsel wieder zu begrünen. Mit unglaublichem Elan und profundem Wissen stürzte er sich in die Arbeit.
Feinde der Wiederbegrünung
Evans und sein 18-köpfiges Team schützen den Wald vor Mensch und Tier. Außerdem haben sie viele Kilometer Steinwälle gebaut, um die Erosion zu bremsen. Mit den Wällen fangen sie das weggeschwemmte Erdreich auf. Mit Pflanzungen festigen sie umgehend den Boden. Ein sinnvoller Dienst an unser aller Mutter Erde.
Mein Freund Tristan Toe.
Tristan ist in Mali aufgewachsen. Sahelzone. Ein schwieriger Boden. Heiß und trocken. Schon als Jugendlicher zeigte er ein außergewöhnliches Talent für alles, was grünt. So schickte man ihn nach Frankreich und nach Kanada, um Gartenbau zu studieren. In Kanada erfuhr er zum ersten Mal von der biodynamischen Landwirtschaft, und da ihn diese Methode faszinierte, machte er sich umgehend auf die Suche und er fand einen Praktikumsplatz bei der Saatgutfirma Reinsaat im Waldviertel. Er sprach Französisch und Englisch, aber kein Deutsch. Drum half eine Dolmetscherin. Diese konnte perfekt Französisch, natürlich auch Deutsch, und so ergab es sich, dass sie seine Frau wurde. Gemeinsam betreiben sie nun eine paradiesische Landwirtschaft, hier bei uns, im Waldviertel.
Den unglaublichsten Garten meines Lebens habe ich bei ihnen gesehen. Der üppigste Salat, der größte gesunde Selleriekopf, Lauch, so stark wie mein Unterarm. Wie gibt´s das? Tristans Antwort: „Ich füttere den Boden“.
Seine Methode von Bio-Landbau unterrichtet er nun in seiner Heimat Mali, in Burkina Faso, in Ghana und in Kenia. Ich war mit ihm in Mali, - auf einem Boden, wo kein österreichischer Bauer auf die Idee käme, dort Landwirtschaft zu betreiben, startete er mit großem Elan die Bodenbearbeitung und, - natürlich auch die Bodenfütterung. Wie? Bodenbearbeitung ist harte Arbeit im harten Boden, zum Bodenfüttern nutzt er alles Organische, das herum ist.
Wir unterstützen Tristans Arbeit in Afrika. Als Afrikaner ist er sofort akzeptiert. Oft staunen die Afrikaner über seinen Elan bei der Arbeit, doch dieser Elan ist ansteckend. Mit Geduld, Ausdauer und Kompetenz coacht er seine Gartenschüler in Afrika.
„An den Früchten werdet ihr ihn erkennen“. Oh ja, so ist es, diese „seine“ Gärten in Afrika tragen reiche Früchte. Hilfe zur Selbsthilfe. That's it.