Der Ministerpräsident spricht in einer Liveübertragung aus dem Reichstagsgebäude über das Klima.
„Er lügt“, sagt Greta und steht vom Sofa auf, das vor dem Fernseher steht. „Er lügt!“
„Warum denn?“ frage ich.
„Er sagt, wir Menschen wären diejenigen, die es uns eingebrockt haben, aber das ist nicht wahr. Ich bin ein Mensch, und ich habe uns nichts eingebrockt. Beata hat uns auch nichts eingebrockt und du oder Papa auch nicht.“
„Nein, du hast recht.“
„Er sagt das nur, damit wir so weitermachen wie immer, denn wenn alle schuld sind, ist niemand schuld. Aber irgendjemand muss schuld sein, also stimmt es nicht, was er sagt. Es gibt doch nur ein paar hundert Firmen, die für den gesamten CO2 Ausstoß stehen. Und es gibt nur sehr wenige extrem reiche Männer, die Tausende Milliarden dadurch verdient haben, den ganzen Planeten zu zerstören, obwohl ihnen die Risiken bekannt waren. Also lügt der Ministerpräsident, genau wie alle anderen.“
Greta seufzt.
„Nicht alle haben es uns eingebrockt, sondern nur ein paar wenige, und um den Planeten zu retten, müssen wir den Kampf gegen sie und ihre Firmen und ihr Geld aufnehmen und sie zur Verantwortung ziehen.“
„Szenen aus dem Herzen“ erzählt aus dem Inneren der Familie. Wie die Eltern Malena und Svante mit Gretas Asperger-Syndrom umgehen. Wie Greta vom Klimawandel hörte und seitdem nicht mehr aufhören konnte, darüber nachzudenken. Wie sie ihre kleine Schwester Beata und ihre Eltern davon überzeugt, für das Klima zu kämpfen. Wie die Eltern beschließen nicht mehr zu fliegen und überhaupt ihre Lebensgewohnheiten grundlegend zu ändern – für das Klima und für die Zukunft.
Bis zu Gretas erstem Schulstreik im August 2018 erzählt dieses Buch, wie Greta die wurde, die sie heute ist – Vorbild, Inspiration und Ikone des Klimaschutzes. Es ist seltsam. Greta hat anfangs über den Klimawandel nicht mehr erfahren als das, was wir alle wissen. Die Ernsthaftigkeit, mit der Greta auf die Nachricht reagiert, die macht den Unterschied. Wissenschaftliche Erkenntnisse, Betroffenheit (vor dem Fernseher), Ohnmacht … usw. … all das ist was anderes als diese Ernsthaftigkeit, die verlangt, dass wir jetzt beginnen müssen oder ist uns der Ernst der Lage noch immer nicht klar.