Menschen, die einer Kultur des Teilens angehören, sind in einer Welt, die nicht teilt, zum Untergang verurteilt. Der Kapitalismus frisst Leben, und er frisst die, die an nichts anderes denken, als diesem Leben zu dienen, neues Leben zu spenden, Lebensprozesse zu feiern. Die Ureinwohner zelebrieren aber seit einer Million Jahren, vielleicht schon viel länger, nichts als das: bedingungslose Gegenseitigkeit.
Der größte Teil der materiellen Versorgung der Indigenen beruht auf Geben, nicht auf Tauschwirtschaft. Die Bedeutung des Schenkens zeigt sich in vielen kleinen Dingen wie den Dankbarkeitsritualen, in denen Indigene zeigen, dass sie das, was sie zum Leben brauchen, als Geschenk empfangen haben, und dafür die Verantwortung übernehmen, es nicht zu verschwenden.
Bei den Indigenen beruht der größte Teil der materiellen Versorgung auf Geben, nicht auf Tauschwirtschaft. Die Bedeutung des Schenkens zeigt sich in vielen kleinen Dingen, wie den Dankbarkeitsritualen, in denen Indigene zeigen, dass sie das, was sie zum Leben brauchen, als Geschenk empfangen haben, und die Verantwortung dafür übernehmen, es nicht zu verschwenden. So verteilt der erfolgreiche Jäger in manchen Ethnien seine gesamte Beute an die andern und erhält dann von ihnen wiederum etwas zurückgeschenkt - jeweils unter Protest, das Geschenk nicht annehmen zu wollen. Das zentrale Kriterium einer solchen Gabenökonomie besteht darin, dass Privatbesitz in ihr keine Rolle spielt. Jeder, der etwas braucht, wird von der Gemeinschaft versorgt. Großzügigkeit ist ein moralischer und zugleich ein materieller Imperativ. Reichtum wird daran gemessen, ob man genug hat, um es wezugeben (...)
In dem Wort "Indigenialität" stecken zwei Wörter. 1. Die "Indigenen", die natürlich vom Ganzen leben und selbstverständlich auch dem Ganzen dienen. 2. Aus Sicht unseres entwurzelten Daseins ist das genial.