Sag NEIN!
Du. Mann an der Maschine. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen - sondern Stahlhelme und Maschinengewehre. dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für Scharfschützengewehre montieren, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt Puder und Kakao Schießpulver verkaufen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst die Männer kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Bomben und Phosphor über die Städte tragen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den Stellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mutter in der Normandie, in der Ukraine, in Frisko und London, in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo - Mütter in allen Erdteilen, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären und neue Soldaten für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins:
Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!
Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann ....
Wolfgang Borchert, 1921 geboren musste er als 20 Jähriger an die Front. Schwer verwundet übte er Kritik am Naziregime und verdammte den Krieg. Wegen sogenannter Wehrkraftzersetzung wurde er verurteilt und inhaftiert.
Nach dem Krieg konnte er nicht verstehen, dass das Leben einfach so weiterging, ohne dass Lehren aus diesen Schrecken gezogen würden. 26-jährig ging er zugrunde.
Sein Stück „Draußen vor der Tür“ (das Thema: ein Kriegsheimkehrer, der die Welt nicht mehr versteht) gehörte zu den meistgespielten Dramen der Nachkriegsjahre. An allen Schulen wurde es unterrichtet, an vielen wurde es aufgeführt.
WARUM BRINGE ICH DIESE GESCHICHTE ?
WEIL DIE JETZT AKTIVE POLITIKERKASTE DEN KRIEG NICHT MEHR ERLEBT HAT. VOKABEL WIE KRIEGSMÜDE und KRIEGSTAUGLICH
„Wie ich deiner gestrigen Geschichte entnehme, hast du dich näher mit dem Leben der Deutschen unter Adolf Hitler beschäftigt.“
„Dann verstehst du sicher, was Mr. Sokolow mir so unbedingt klarmachen wollte, nämlich dass nicht nur die Juden Hitlers Gefangene waren. Alle Deutschen waren seine Gefangenen, einschließlich seiner begeisterten Anhänger. Einige verabscheuten ihn, andere wurstelten weiter, wie sie eben konnten, und wieder andere blühten unter ihm auf – aber sie alle waren seine Gefangenen.“
... aus dem Roman ISMAEL von Daniel Quinn.
Rumi sagt, „die Tür ist offen“. Verlasse den Irrweg der Ängste. Verlasse die Gefangenschaft.
Bruno Kreisky
Der Friede vermag alles, der Krieg nichts.
Dorothe Sölle
„Bei uns gibt es immer noch Menschen, die selbst aus zwei Kriegen nicht viel, nicht genug gelernt
haben. Es gibt Menschen hierzulande, die müssen unbedingt einen dritten Krieg vorbereiten, die fühlen sich mit mehr Militarismus und mehr Atombomben sicherer.“ (Dorothee Sölle 1981 „Im Hause
des Menschenfressers – Texte zum Frieden