Bitte tu was!
Bitte tu was!
Brennstoff Nr. 63 | Christoph Pieh | 23.01.2024 | 3 Minuten

Angriffskrieg auf die Herzen und Seelen unserer Kinder und Jugendlicher

„BITTE TU WAS“ fleht ein 13-jähriges Mädchen. Sie ist verzweifelt, sieht keinen Ausweg, hat Suizidgedanken. Jemand hat ein Nacktfoto von ihr erpresst.... Ein Schicksal unter vielen. „Bitte tu was“, so auch der Titel des Buches von Gabriela Rapp. Im Untertitel heißt es: Cyber - Porno - Sex - Gewalt - Drogen - Sucht - Mobbing - Ritzen und Co. ...

Ehrlich gesagt, - mir ist die Spucke weggeblieben, was Kinder in unserer - ach so reichen - Gesellschaft erleben und erleiden müssen. Gabriela Rapp weiß, wovon sie redet, sie hat mit mehr als 40.000 Kindern Gespräche geführt, und sie fragt: wo bleibt ihr Schutz? So viel Streit zu Hause, - verursacht durch Handy und Spielekonsole. Oder, Kinder starr vor Bildschirmen. Oder andere traurig, zurückgezogen. Kommt Ihnen das bekannt vor.

Einige Sequenzen aus dem Buch: Ergebnis einer Befragung von 13 - 14 Jährigen. .... Auch hier konnten die Lehrkräfte kaum fassen, dass es für viele Mädchen keine Gewalt war, zum Oralsex drangsaliert zu werden, ohne Einverständnis geküsst zu werden, Sex ohne Kondom zu akzeptieren, selbst wenn sie das eigentlich nicht wollten ...Es fiel mir auf, dass die digitalen Inhalte massiv das Denken vieler Kinder und Jugendlicher beeinflussen und damit direkt ihr Handeln.

FORTNITE - Kinder und Jugendliche kennen viel mehr, die Erwachsenen wissen von dieser Welt oft nur ganz wenig bis nix.

In der Untersuchung von Gabriela Rapp spielten rund ein Drittel der 9 - 10-Jährigen Fortnite. Dieses Ego-Shooter-Spiel wurde ab 12 Jahren freigegeben. Epic Games, der Hersteller des Spiels, ließ z. B. das Spritzen von Blut weg und baute eine Art Comic-Welt auf. Mit diesem Vorgehen hielt er den gesetzlichen Rahmen für dieses Alter ein. Zudem kennt sich Epic Games, wie es scheint, sehr gut in Gehirnforschung aus, denn der Hersteller bietet immer neue Überraschungen und Belohnungen (oft nur gegen Bezahlung). In China wurde Fortnite verboten. Grund: zu vulgär, zu aggressiv, zu brutal ...

JULIAN war erst 11 Jahre alt, als sein Vater im 48. Lebensjahr an Krebs starb. Fortan lebte er mit seiner Mutter alleine in einem kleinen Dorf. Als Alleinerzieherin musste die Mutter arbeiten gehen. Julian war oft alleine daheim. Die Zeit vertrieb er sich mit Computerspielen und das Spiel nahm seinen Lauf: Irgendwann hörte er auf, in die Schule zu gehen. Die Lehrer kamen zu ihm nach Hause und wollten ihn überreden, wieder in die Schule zu kommen. Vergeblich. Mutter versuchte alles. Sie tat alles, was sie konnte.

Julian war inzwischen 14. Die Spielsucht hatte ihn total in Besitz genommen. Körperlich war er inzwischen stärker geworden, und wenn Mutter versuchte, ihn vom Spielen abzuhalten, verdrosch er sie. ............. Schließlich landete er in der Jugendpsychiatrie.

KATJA KRASEVICE

Kinder ab 7 schauen Katja Krasevice. Erwachsene kennen sie normalerweise nicht. Gut 80 % der Kindern ist die Youtuberin bekannt. Sie ist auf TikTok und YouTube leicht zu finden, - du wirst staunen, was Millionen Kinder und Jugendliche sehen. Z. B. Katja Krasevice - Dicke Lippen, 24 Mio. Views.

Diese Website informiert, gibt Tipps und hilft .... unter anderem heißt es dort, dass China das Problem der Computerspielsucht einigermaßen gelöst habe. 75 % der jugendlichen Spieler halten sich an die Beschränkungen der chinesischen Regierung.

China verbietet Online-Spiele für Jugendliche fast völlig. Ausser Freitag, Samstag und Sonntag von 20 bis 21 Uhr sind Online-Spiele in der Volksrepublik China für Kinder und Jugendliche verboten.

Begründung: Computerspiele seien schädlich für die Entwicklung von Kindern. Es handle sich um „Opium für den Geist“ und „elektronische Drogen“. Es gäbe keinen Preis, der es rechtfertigen würde, zuzuschauen, wie eine ganze Generation vor die Hunde geht.

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ein Artikel von

Christoph Pieh

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