Afrika
Afrika
Brennstoff Nr. 50 | Heini Staudinger | 12.02.2024 | 4 Minuten

Egoismus im Handel schafft Elend. Geschwisterlichkeit schafft Frieden und Freundschaft.
Von Heini Staudinger und Sylvia Kislinger

DER ZORN stieg in mir auf, als ich die Handelsbeziehungen der EU mit Afrika recherchierte. Dieser Handel ist ein schreckliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit: zum Nutzen weniger, zum Schaden vieler.

DER NUTZEN Nur wenige verdienen richtig viel, wenn wir in Europa die Kühe mit Soja aus Brasilien füttern und die dann »dank« des Kraftfutters viel zu viel Milch produzieren. Der Milchüberschuss wird zu Milchpulver verarbeitet, kommt hoch subventioniert nach Afrika und ruiniert dort die Milchwirtschaft. Gemüse, Hühnerfleisch, Rindfleisch, Getreide ... überall dasselbe ... die hoch subventionierte Überschussproduktion wird für den Export noch einmal subventioniert und zerstört mit Dumping-Preisen die regionalen Märkte.

DER SCHADEN Die Zerstörung der Landwirtschaft macht in Afrika aus Millionen Selbstversorgern ein Riesenheer von Bettlern und Flüchtlingen. In vielen Gegenden hatten die Menschen alles, was sie zum Leben brauchten. Mit den Preisen der Importwaren können sie aber nicht mithalten und sie verarmen. Noch brutaler sind »unsere« Handelsbeziehungen auf dem Gebiet der Bodenschätze. Der Krieg um Gold und Coltan (wir brauchen Coltan für die Handys) hat im Osten vom Kongo in zwanzig Jahren acht Millionen Menschen das Leben gekostet. Das sind – zwanzig Jahre lang! – tausend Tote pro Tag. Ich wiederhole es in fast jedem Brennstoff, weil wir von diesem schrecklichen Krieg gar nichts mehr hören. Offenbar soll unsere Konsumlaune nicht getrübt werden.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich keine einzige Person, die dieses System gutheißt. Liebe Freunde, während wir hier sitzen und lesen, leiden die Menschen in Afrika an »unserem« mörderischen System. Wir müssen endlich aufstehen, sonst verändert sich gar nichts. Was können wir tun? Miteinander reden und nachdenken, was wir tun können/sollen – z.B. Kontakt aufnehmen zu unseren Abgeordneten im EU Parlament. Ich kenne zwei – ich werde sie kontaktieren – die beiden sind mit Sicherheit gegen diese ungerechten Handelsabkommen mit Afrika, aber ihre Stimme wird erst dann gehört werden, wenn wir, die Bevölkerung, viel deutlicher kundtun, dass wir dieses System verabscheuen. Wir müssen denen da oben zurufen: HÖRT AUF ! HÖRT AUF MIT DIESEM VERBRECHEN !

ZEICHEN DER VERBUNDENHEIT

PRO SUDAN im Südsudan: Schrecklich, was die Menschen in diesem Bürgerkriegsland erleiden müssen. Millionen sind auf der Flucht. Wir unterstützen die Initiative PRO SUDAN , die unser Freund Dr. Hans Rauscher mit großem Engagement und Einsatz leitet. Bitte schaut auf: www.prosudan.at

BOOKS FOR TREES in Kenya ist eine Initiative von Bernhard Wagenknecht. Im südlichen Kenya betreiben immer mehr Schulen im Verbund mit Kindern, Lehrern und Eltern Baumschulen. Das Beispiel macht Schule. Das nächste Ziel ist, Rosinga Island, eine kleine Insel im Viktoria See, wieder aufzuforsten und mit Permakulturgärten die Selbstversorgung zurückzubringen. Mehr dazu auf www.booksfortrees.at

KAMELE und GEBURTENKONTROLLE in Tanzania: Im Norden Tanzanias unterstützen wir seit vielen Jahren die Ansiedelung von Kamelen. In Zeiten harter Dürre, wenn Kühe und Ziegen längst keine Milch mehr geben, gibt ein Kamel noch immer bis zu 15 Liter Milch pro Tag und ist so eine lebendige Lebensversicherung. Die Herde soll vorerst nicht weiterwachsen, aber Stephan Freeberg, Arzt und »Vater« aller unserer Kamele, hat ein zweites, höchst sinnvolles Projekt gestartet: Geburtenkontrolle.

SPENDEN: Die sinnvollste und notwendigste Hilfe kann zweifellos nur Fairness im Handel mit den Ländern des Südens sein. Da haben wir leider noch einen weiten Weg vor uns; aber es bleibt uns als Zeichen der Verbundenheit die Möglichkeit, mit unseren (deinen/meinen/unseren) Spendengeldern die lebensbejahenden Projekte unserer Freunde in Afrika zu unterstützen. Alle eure Spendengelder geben wir, ohne Abzüge, zur Gänze an die Projekte weiter. Dafür wollen wir euch im Namen der AfrikanerInnen, die mit Leib und Seele für ihre Heimat kämpfen, von ganzem Herzen Danke sagen!

Mungu akubariki.
Asante sana.

AFRIKA-SPENDENKONTO lautend auf Heinrich Staudinger für Afrika
Kennwort: brennstoff 50
Konto-Nr. 1.370, Raika 32415
IBAN AT18 3241 5000 0000 1370
BIC RLN WAT WWO WS

ein Artikel von

Teile deine Meinung auf