Afrika – in inniger Verbundenheit
Afrika – in inniger Verbundenheit
Brennstoff Nr. 46 | Heini Staudinger, Sylvia Kislinger | 20.02.2024 | 4 Minuten

Die meisten brennstoff-LeserInnen wissen es längst, dass wir, mein Freund Reinhold († September 1980) und ich, im Jahr 1973 mit den Mopeds von Schwanenstadt nach Afrika fuhren. Weil wir in Afrika niemanden kannten als Dr. Watschin ger, war unser Reiseziel Loliondo, ganz im Norden von Tansania. Den Dr. Watschinger kannten wir seit unserer Kindheit. Er ging Anfang der 1960er Jahre nach Afrika und baute in der Nähe von Loliondo ein Busch-Spital. Dort wollten wir hin. Er war unser Ziel. Wir fuhren nach Palermo, dann mit dem Schiff nach Tunis, dann durch die Wüste Sahara nach Westafrika und von dort wollten wir weiter durch den Sudan über Kenia nach Tansania. Wir mussten jedoch unsere Reise route ändern, weil im Sudan Krieg herrschte.

Seit damals erfahren wir hin und wieder vom Krieg im Su dan, aber kaum einer weiß, dass die Menschen im Südsudan während der letzten 60 Jahre mehr als 40 Kriegsjahre auszuhalten hatten. Die Menschen sehnen sich nach Frieden.

Südsudan. Hilfe ist gefragt. Von den großen Hilfsgeldern versinkt viel in der Korruption. Umso wertvoller sind Strukturen, die in Kleinprojekten Hilfe zur Selbsthilfe entwickeln. Hunger kann man mit Essen beseitigen – drum gilt es die landwirtschaftlichen Kulturen (so) zu schützen, um das Nebeneinander der Nomaden und der Sesshaften zu ermöglichen.

Mein Freund Hans Rauscher kommt seit 30 Jahren regelmäßig in den Sudan. Er ist telefonisch wöchentlich mit den Projektverantwortlichen in Kontakt. Diese enge Zusammenarbeit trägt Früchte. Die Frauen tragen – wie so oft in Afrika – die Hauptlast bei der Versorgung der Familie. Drum wollen wir die Frauen ins Zentrum unserer Unterstützung stellen.

Die Not schreit zum Himmel. Hier können wir, hier dürfen wir helfen. In der Überzeugung, dass unsere Hilfeden Hunger lindern und die Kräfte des Friedens stärken wird, bitten wir dich/euch um eine Spende für den Südsudan.

Books for trees. Eine ganz unglaubliche Geschichte. Bernhard Wagenknecht, Lehrer in der Gartenbauschule Schönbrunn in Wien, lernte vor fünfzehn Jah ren im Kirchenchor in Wien einen afrikanischen Pfarrer kennen. Dieser erzählte ihm vom Waldverlust in seiner afrikanischen Heimat. Gemeinsam entwickelten sie einen Plan: books for trees – in jeder Schule sollen Baumschulen entstehen, wo die Schulkinder gemeinsam mit ihren Lehrern die jungen Bäumchen so weit aufziehen, bis diese stark genug sind, dass sie ein Umsetzen ins Heimatdorf der Schüler gut überstehen können. Dort übernimmt dann das Dorf die weitere Pflege der Bäume. Father Barabara nahm die Idee auf und mit nach Kenya. Umgehend startete er in der Schule seines Dorfes die erste Baumschule. Bernhard unterstützte sie von Wien aus mit Knowhow und beträchtlichen privaten Geldsummen. Nun sind es schon sieben Schulen, die mitmachen. Nächstes Jahr sollen weitere sieben Schulen dazukommen.

Sylvi und ich waren vor ungefähr einem Jahr dort. Die Fahrt dorthin war gefährlich. Es regnete in Strömen und die Fahrbahn war fürchterlich glitschig; mindestens so gefährlich wie Eis. Dass wir nicht umgedreht haben, hat sich tausendfach gelohnt. Wir erlebten die Schüler, im Bund mit ihren Lehrern und den Eltern der Kinder. Alle waren mit einer mitreißenden Begeisterung dabei – es gibt kaum Schöneres als so eine Begeisterung zu erleben.

Books for trees – das Projekt ist so erfolgreich, dass die Früchte dieser Arbeit (tausende junge Bäume) schon in Google Earth deutlich erkennbar sind. You know: »Helping other people helps me« – bitte ausprobieren. Sei dabei. Spendenkennwort: Books for trees

Romero Preis 2016. Bischof Romeros Leben war ein Leben auf Seiten der Armen. Kompromisslos kämpfte er für Gerechtigkeit. 1980 wurde er – mitten im Gottesdienst – erschossen.

Der mit 10.000 Euro dotierte Romero Preis von »Sei so frei« der entwicklungspolitischen Aktion der Katholischen Männerbewegung Österreichs geht heuer an die Tiroler Ärztin Maria Schiestl. Die gebürtige Zillertalerin wird für ihren jahrelangen und unermüdlichen Einsatz für die Maasai in Kenia ausgezeichnet.

Wir kennen Maria seit vielen Jahren. Wir haben ihre Projekte gerne unterstützt, vor allem ihren klugen und engagierten Kampf gegen die Mädchenbeschneidung. Wir freuen uns mit Maria. Der Preis ist eine hohe Aner kennung für ihr Lebenswerk und guter Rückenwind für ihre zukünftige Arbeit.

AFRIKA-SPENDENKONTO lautend auf Heinrich Staudinger für Afrika
Kennwort: brennstoff 46
Konto-Nr. 1.370, Raika 32415
IBAN AT18 3241 5000 0000 1370
BIC RLN WAT WWO WS

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Heini Staudinger, Sylvia Kislinger

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