Georg Toporowsky
Spirituelle Auszeit im Wald,
erschienen bei Herder
Kaum, dass wir uns entschieden hatten, den WALD zum Leitthema in diesem Brennstoff zu machen, kam ein Geschenkpäckchen mit genau diesem schönen Buch daher. Die Schenkerin schrieb, der Brennstoff bereite ihr jedes Mal so eine große Freude, dass sie ihre Freude mit diesem Geschenk erwidern möchte. Dieses Geschenk wiederum machte mir eine große Freude … and as you know … „geteilte Freude ist doppelte Freude“. IN diesem Sinne will ich meine Freude mit einem kleinen Text aus diesem schönen Buch mit euch teilen.
„Warum gehst du in den Wald?“ fragt der Vater.
„Um Gott zu suchen“,antwortet der Knabe.
„Aber – ist Gott denn nicht überall?“
„Er schon“, sagt das Kind,
„aber ich bin nicht überall derselbe.“
Elie Wiesel erzählt diese kleine Geschichte. Elie Wiesel ist 1928 in Rumänien geboren, er überlebte die KZ in Auschwitz und Buchenwald, 1986 erhielt er den Friedensnobelpreis für seine Vorbildfunktion im Kampf gegen Gewalt, Unterdrückung und Rassismus. Sein Buch „Nacht“ hat mich in eine große Dunkelheit blicken lassen, die schwer auszuhalten ist. Und doch macht es Sinn in diesen Abgrund des Menschseins zu schauen. Daraus wächst die Bereitschaft den Frieden, wann und wo immer er in Gefahr ist, einzumahnen und mit Entschlossenheit zu wollen. Vor gut zwei Jahren ist Elie Wiesel gestorben.
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Artikel aus „Brennstoff no 54“ (Printausgabe)