„Earth Overshoot Day“ am 29. Juli
Globaler Ressourcenverbrauch jetzt bei 1,75 Erden
Der „Erdüberlastungs-“ bzw. „Welterschöpfungstag“ („Earth Overshoot Day“) lag heuer am 29. Juli und damit so früh wie noch nie.
Um unseren Lebensstil zu führen, verbrauchen wir natürliche Ressourcen. Und das sind zu viele. Gegenwärtig sind es bereits 1,75 Erden, die die Menschheit haben müsste, um langfristig so weitermachen zu können.
Höchststand beim Ressourcenverbrauch
Alljährlich berechnet das „Global Footprint Network“ (gemeinsam mit der „York University“ in Toronto, Kanada) die entsprechenden Zahlen, die es jetzt neu vorgelegt hat. Demnach ist die Übernutzung der natürlichen Ressourcen (Wasser, Meere, Böden, Luft, Wälder usw.) gegenwärtig weltweit so hoch wie noch nie.
Mit dem „Earth Overshot Day“ wird dies rechnerisch aufs Kalenderjahr umgelegt: Seit dem 29. Juli und bis zum Jahresende übersteigt der weltweite Verbrauch an natürlichen Ressourcen bereits das Maximum, das pro Jahr genutzt werden dürfte, damit unsere Natur und das globale Ökosystem auch langfristig intakt bleiben.
USA und Industrieländer noch höher
Sind es 1,75 Erden, die der weltweite Ressourcenverbrauch gegenwärtig verzehrt, so liegt er in den Industrieländern noch deutlich höher. Das „Global Footprint Network“ hat auch dies berechnet: Wenn alle Menschen den Ressourenverbrauch der USA hätten, dann bräuchte es 5,0 Erden; den von Deutschland: 3,0 Erden; von Östereich: über 3,0 Erden; der Schweiz: 2,8 Erden; von Frankreich: 2,7 Erden; von China: 2,2 Erden; von Brasilien: 1,7 Erden; von Indien: 0,7 Erden.
Wir leben auf Kosten unserer Zukunft
Der „Earth Overshoot Day“ wird auch „Erdüberlastungs-“, „Welterschöpfungs-“ oder „Ökoschuldentag“ genannt. Bei der Berechung wird der globale ökologische Fußabdruck (Verbrauch an biologischen Ressourcen) mit der globalen Biokapazität (Fähigkeit der Ökosysteme, Nahrung und Naturstoffe bereit zu stellen, sich zu regenerieren und Schadstoffe wieder abzubauen) verglichen. Hohen Anteil an der Übernutzung hätten „die überschüssigen CO2-Emissionen, die nicht mehr in die natürlichen Kreisläufe zurückgeführt werden können“, kommentierten Österreichs Umweltorganisationen die neuen Zahlen.
Im Jahr 1971 lag der globale „Earth Overshoot Day“ noch am 21. Dezember; im Jahr 1993 bereits am 21. Oktober; im Jahr 2003 am 22. September; im Jahr 2013 am 20. August. Dieses Jahr ist er nun schon auf den 29. Juli vorgerückt. Wir leben also immer mehr auf Kosten unserer Zukunft und der jüngeren Generationen.
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Weitere Links zum Thema:
Homepage: Global Footprint Network
ORF – Online: Welterschöpfungstag so früh wie nie
BUND Dtld.: Erderschöpungstag am 29. Juli: Wir überziehen das Ressourcen-Konto unseres Planeten
Germanwatch: Erdüberlastungstag nie früher als in diesem Jahr
Artikelfoto: afadingf. / istock-photo